Strommarktreform: Spanien macht ersten Vorschlag

Spanien hat der Europäischen Union einen Vorschlag für die angekündigte weitreichende Reform des europäischen Strommarktes zukommen lassen. Die Schlüsselpunkte der von der linken Regierung von Ministerpräsidenten Pedro Sanchez vorgeschlagenen Reform seien die Entwicklung der erneuerbaren Energien, größere Versorgungssicherheit, erschwingliche Verbraucherpreise sowie eine Senkung „der zum Teil riesigen Preisvolatilität“, wie das Umweltministerium heute in Madrid mitteilte.

Nach Medienberichten ist Spanien das erste Land, das einen Vorschlag unterbreitet. Der Vorschlag, der heute auf der wöchentlichen Sitzung des spanischen Ministerrates gebilligt wurde, zielt darauf, den Strompreis zum Teil vom Gaspreis zu entkoppeln, damit auch die Verbraucherinnen und Verbraucher von den günstigeren Kosten der erneuerbaren Energien profitieren.

Dazu soll der Markt in zwei Teile geteilt werden. Erneuerbare Träger sollen aus dem Day-Ahead-Markt, an dem der Strom für den folgenden Tag gehandelt wird, herausgenommen werden. Sie sollen in einem neuen Terminmarkt gehandelt werden.

Die Strommarktreform war angesichts der stark steigenden Energiepreise im Sommer vorigen Jahres von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angekündigt worden. Die Kommission will noch in den ersten Monaten des Jahres einen Reformvorschlag vorlegen.