D: Polizei startet Räumung von Lützerath

Die deutsche Polizei hat damit begonnen, das von Klimaaktivisten und Klimaaktivistinnen besetzte Dorf Lützerath im rheinischen Braunkohlerevier für die geplante Räumung zu umstellen.

Wie das zuständige Polizeipräsidium Aachen auf Twitter schrieb, ist mit dem Umstellen der „Ortslage Lützerath“ heute Vormittag begonnen worden. Die Polizei forderte zum Verlassen des von Aktivisten besetzten Braunkohleorts Lützerath auf. „Sie können den Bereich hier jetzt verlassen, ohne dass es weitere Konsequenzen für Sie hat“, hieß es in einer Lautsprecherdurchsage der Polizei in der Früh.

Den Angaben der Polizei zufolge wurden bei der Räumung von Lützerath Steine und Pyrotechnik in Richtung der Einsatzkräfte geworfen. Auch Molotowcocktails seien eingesetzt worden.

RWE warnt Besetzer von Lützerath vor Gewalt

Zuvor hatte der deutsche Energiekonzern RWE die Besetzerinnen und Besetzer zur Gewaltlosigkeit aufgerufen. „Gewalt gegenüber Polizei oder eingesetzten Beschäftigten ist vollkommen inakzeptabel“, sagte der Versorger in einer heute veröffentlichten Mitteilung.

RWE rufe die Besetzer dazu auf, den Rechtsstaat zu achten und die widerrechtliche Besetzung der RWE gehörenden Häuser, Anlagen und Flächen friedlich zu beenden. „Niemand sollte sich selbst durch gesetzeswidrige Handlungen in Gefahr bringen.“

Abriss für Kohleabbau

RWE will das Dorf abreißen, um die unter der Ortschaft gelegene Braunkohle fördern zu können. Gegen die Pläne protestieren Klimaschützer, die das Dorf besetzt halten. Lützerath ist zu einem Symbol für die Anti-Kohle-Bewegung geworden.

RWE verwies darauf, dass der Kohleabbau notwendig sei, um die Braunkohlekraftwerke mit hoher Auslastung zu betreiben und damit Gas bei der Stromerzeugung in Deutschland einzusparen. Fachleute bezweifeln diese Behauptung.

RWE hatte mit dem Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen eine Vereinbarung getroffen, wonach der Konzern den Kohleausstieg um acht Jahre auf 2030 vorziehen will. Die ursprünglich knapp 100 Einwohner des kleinen Ortes seien alle umgesiedelt.