Streik legt britischen Rettungsdienst lahm

Ein flächendeckender Streik hat den Rettungsdienst in weiten Teilen Großbritanniens lahmgelegt. Etwa 25.000 Notärztinnen und -ärzte, Krankenwagenfahrer und Notrufbeschäftigte legten heute in England und Wales die Arbeit nieder. Sie fordern höhere Lohnsteigerungen im Einklang mit der Inflation, die zuletzt bei gut zehn Prozent lag, sowie bessere Arbeitsbedingungen.

Abgestellte Rettungsfahrzeuge und streikendes Personal im Hintergrund
APA/AFP/Paul Ellis

Die konservative Regierung will hingegen ihr Angebot von 4,75 Prozent mehr Lohn, das sich an der Empfehlung einer Tarifaufsichtsbehörde orientiert, nicht erhöhen. Sie macht geltend, dass inflationsgerechte Steigerungen nicht finanzierbar seien und die Verbraucherpreise nur noch weiter antreiben.

Gesundheitsminister Steve Barclay räumte in der BBC ein, dass der chronisch unterfinanzierte Gesundheitsdienst NHS unter erheblichem Druck stehe. Die Unzufriedenheit richte sich vor allem gegen lange Wartezeiten bei der Übergabe von Patienten und Patientinnen von Rettungswagen an Notaufnahmen, sagte Barclay. Er betonte, die Regierung habe Investitionen zugesagt.

Der NHS rief dazu auf, bei Lebensgefahr trotz des Streiks den Notruf zu wählen. Die Gewerkschaften hatten angekündigt, die Grundversorgung sicherzustellen. Die Ordinationen von Hausärzten sowie Apotheken hatten wie gewohnt geöffnet.