Republikaner fordern Rücktritt von Santos

Die republikanische Führung seines Wahlkreises hat den US-Kongressabgeordneten George Santos wegen falscher Angaben im Lebenslauf zum Rücktritt aufgefordert. Er sollte nicht im Dienste der Allgemeinheit tätig sein, sagte Joseph Cairo, Vorsitzender der Republikaner in Nassau County im US-Bundesstaat New York, gestern. „Er hat Schande über das Repräsentantenhaus gebracht, und wir betrachten ihn nicht als einen unserer Kongressabgeordneten.“

Deshalb fordere die republikanische Führung von Nassau County seinen „sofortigen Rücktritt“ als Abgeordneter. Der 34-Jährige war bei den Kongresswahlen im November erstmals ins Repräsentantenhaus gewählt worden.

Etliche Punkte falsch

Die Zeitung „New York Times“ nahm daraufhin Santos’ Lebenslauf unter die Lupe. So behauptete er etwa, ein „erfahrener Investor an der Wall Street“ gewesen zu sein. Auf Anfrage der Zeitung teilten jedoch angebliche Arbeitgeber mit, Santos sei nie bei ihnen beschäftigt gewesen.

Auch seinen Universitätsabschluss konnte die Zeitung nicht verifizieren. Santos wurde zudem vorgeworfen, er habe die Öffentlichkeit über seine Familiengeschichte und einen angeblichen jüdischen Hintergrund getäuscht. Die New Yorker Staatsanwaltschaft nahm daraufhin im Dezember Ermittlungen auf. In einem Interview räumte der Republikaner ein, er habe seinen Lebenslauf „beschönigt“.

Er werde nicht zurücktreten, sagte Santos Reporterinnen und Reportern zufolge. Der frisch gewählte republikanische Vorsitzende der Kongresskammer, Kevin McCarthy, hatte zuvor erklärt, den Fall Santos intern zu regeln.