IEA sieht Energiewende als Wachstumsschub

Der Markt für Energietechnologien wird bis 2030 auf rund 650 Mrd. Dollar (606 Mrd. Euro) jährlich und damit auf das dreifache des aktuellen Wertes wachsen, wenn die Länder bis dahin ihre Energie- und Klimaziele umsetzen.

Die Zahl der damit verbundenen Arbeitsplätze würde von derzeit sechs Mio. auf 14 Mio. steigen, geht aus dem aktuellen Energiebericht der Internationalen Energieagentur (IEA) hervor.

Allerdings ortet die IEA „potenziell riskante Konzentrationsgrade“ in den Lieferketten für saubere Energie – sowohl bei der Technologie als auch bei den dafür benötigten Materialien. China dominiere derzeit sowohl bei der Herstellung als auch beim Handel mit den meisten umweltfreundlichen Energietechnologien.

China dominiert

Bei Massenproduktionstechnologien wie Windkraft, Batterien, Elektrolyseuren, Solarmodulen und Wärmepumpen entfallen mindestens 70 Prozent der Produktionskapazitäten für jede Technologie auf die drei größten Herstellerländer, wobei China in allen diesen Bereichen dominiert.

Bis 2030 könnte China allein den gesamten Weltmarkt für PV-Solarmodule, ein Drittel des Weltmarktes für Elektrolyseure und 90 Prozent der weltweiten Batterien für Elektrofahrzeuge beliefern.

Konzentrierte Vorkommen bei Mineralien

Bei den kritischen Mineralien, die benötigt werden, sind die Vorkommen sehr konzentriert: So werden beispielsweise allein in der Demokratischen Republik Kongo 70 Prozent des weltweiten Kobalts gefördert, und auf nur drei Länder entfallen mehr als 90 Prozent der weltweiten Lithiumproduktion.

Die Konzentration in einem beliebigen Punkt der Lieferkette mache die gesamte Lieferkette anfällig, etwa für politische Entscheidungen und Naturkatastrophen.

Die steigenden Preise für Kobalt, Lithium und Nickel trieben laut IEA zuletzt die Batteriepreise um fast zehn Prozent in die Höhe. Auch die Kosten für Windturbinen außerhalb Chinas seien nach Jahren des Rückgangs gestiegen, und die Preise für Rohstoffe wie Stahl und Kupfer hätten sich zwischen der ersten Hälfte des Jahres 2020 und dem gleichen Zeitraum im Jahr 2022 etwa verdoppelt. Einen ähnlichen Trend sieht die IEA bei Solaranlagen.