US-Parlamentarier fordern Entzug von Bolsonaros US-Visum

Nach der Erstürmung des Präsidentenpalasts in Brasilia durch radikale Anhängerinnen und Anhänger des abgewählten Präsidenten Jair Bolsonaro haben 41 demokratische US-Parlamentarier Präsident Joe Biden aufgerufen, Bolsonaro dessen US-Visum zu entziehen.

„Wir dürfen es Herrn Bolsonaro und anderen früheren brasilianischen Regierungsvertretern nicht erlauben, Zuflucht in den USA zu suchen, um der Justiz wegen Vergehen, die sie begangen haben könnten, zu entgehen“, hieß es heute in einem Brief.

Forderung: Einreise soll geprüft werden

Hunderte Bolsonaro-Anhänger waren am Sonntag in der Hauptstadt Brasilia in das Kongressgebäude, den Präsidentenpalast und den Sitz des Obersten Gerichtshofs eingedrungen und hatten dort stundenlang Verwüstungen angerichtet. Von dem Angriff auf den Präsidentenpalast distanzierte sich Bolsonaro. Gleichzeitig wies er jede Verantwortung dafür zurück.

Die US-Demokraten forderten die Regierung in Washington auch auf zu prüfen, ob Bolsonaro legal in die USA eingereist sei. Der ultrarechte Politiker habe möglicherweise ein Visum für offizielle Besucher genutzt, obwohl er nicht mehr Präsident seines Landes ist.

Die Parlamentarier riefen überdies das Justizministerium auf, jeden in den USA, der „die gewaltsamen Verbrechen vom 8. Jänner“ in Brasilia womöglich finanziert habe, zur Rechenschaft zu ziehen.