Deutschlands Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) soll einem Zeitungsbericht zufolge entschlossen sein, von ihrem Amt zurückzutreten. Die Initiative dazu komme von ihr selbst, schreibt die „Bild“-Zeitung (Samstag-Ausgabe) unter Berufung auf „mehrere mit den Vorgängen vertraute Personen“. Das genaue Datum ihres geplanten Rückzugs stehe allerdings noch nicht fest.
Auch die „Süddeutsche Zeitung“ und der TV-Sender ntv berichteten über einen möglichen Rücktritt. Ein Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP: „Es sind Gerüchte, die wir nicht kommentieren.“ Die dpa berichtete über Hinweise von mehreren Seiten, dass Lambrecht in den kommenden Wochen eine Entscheidung treffen könnte.
Nachfolge bereits in Vorbereitung?
Grund für den Rücktritt ist laut „Bild“ die Ansicht Lambrechts, dass im Verteidigungsministerium ein Neuanfang notwendig sei. Dem Bericht zufolge wird in Regierungs- und SPD-Kreisen bereits über die Nachfolge beraten. Dabei würden der Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestags, Eva Högl (SPD), gute Chancen eingeräumt.
Ein als unglücklich empfundenes Video mit Neujahrsgrüßen der Ministerin hatte den Druck auf die seit Längerem in der Kritik stehende Ministerin Lambrecht in jüngster Zeit noch verstärkt. Oppositionspolitiker stellen ihre Eignung infrage und fordern ihren Rücktritt.