Klimaerwärmung vor 700.000 Jahren ließ Fische schrumpfen

In einer Zwischeneiszeit vor rund 800.000 bis 700.000 Jahren sind die Temperaturen um rund vier Grad Celsius gestiegen. Das führte nicht nur dazu, dass sich die Körpergröße von Fischen in der nur mehr schwach durchleuchteten Dämmerzone der Ozeane in Tiefen von 200 bis 1.000 Metern um bis zu 35 Prozent reduzierte, wie Wiener Forscher im Fachjournal „Proceedings B“ der Royal Society berichten. Auch die Meere dürften dadurch deutlich weniger CO2 aufgenommen haben.

In mehreren Studien wurde bereits prognostiziert, dass durch die aktuelle Klimaerwärmung Fische, die in den lichtdurchfluteten obersten 200 Metern der Meere leben, kleiner werden. So wurde bis zum Jahr 2050 ein Größenrückgang von 14 bis 24 Prozent gegenüber den frühen 2000er Jahren vorhergesagt. Grund dafür ist u. a. der geringere Sauerstoffgehalt von wärmerem Wasser, das gleichzeitig den Sauerstoffbedarf der Fische steigen lässt.

„Bisher gab es jedoch kaum Studien, die sich mit den Folgen der Klimaerwärmung auf die tieferen Meeresschichten, die Dämmer- oder mesopelagische Zone, befassten“, erklärte Konstantina Agiadi vom Institut für Paläontologie der Universität Wien in einer Aussendung. Sie hat anhand von Fossilien aus dem mittleren Pleistozän, als sich Kalt- und Warmzeiten relativ rasch abwechselten, untersucht, wie sich damals die Körpergröße von Fischen entwickelt hat.