Niederlande: Mutmaßlicher Ex-IS-Sicherheitschef festgenommen

Im Süden der Niederlande ist ein mutmaßlicher früherer Sicherheitschef der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) festgenommen worden. Der 37 Jahre alte Mann werde der Kriegsverbrechen in Syrien verdächtigt, teilte die Staatsanwaltschaft heute in Den Haag mit. Der Syrer hatte 2019 in den Niederlanden Asyl beantragt, und er wohnte den Angaben zufolge seit 2020 in Arkel, rund 70 Kilometer südlich von Amsterdam.

Der Syrer steht unter dem Verdacht, zwischen 2015 und 2018 eine führende Funktion bei der IS-Terrormiliz gehabt zu haben. Davor soll er den Angaben zufolge zwei Jahre lang Sicherheitschef bei der als Terrororganisation eingestuften Al-Nusra-Front gewesen sein. Er soll im und um das Flüchtlingslager Jarmuk im Süden der syrischen Hauptstadt Damaskus aktiv gewesen sein.

Einzelheiten zu dem ihn zur Last gelegten Verbrechen wurden noch nicht mitgeteilt. Der Verdächtige soll am Freitag dem Haftrichter in Den Haag vorgeführt werden.

Die IS-Terrormiliz hatte mit Waffengewalt weite Gebiete im Nordwesten des Irak und im Osten Syriens erobert, um einen islamischen Staat zu gründen. Am 29. Juni 2014 rief der IS ein Kalifat aus. Unter Führung der USA wurde daraufhin eine Anti-IS-Koalition gegründet. Gemeinsam mit lokalen Truppen gelang es, den IS bis Ende 2017 im Irak und dann bis März 2019 auch in Syrien militärisch zu schlagen.