Geständnisse im Prozess um Diebstahl aus Grünem Gewölbe

Im Prozess um den Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe vor dem Landgericht Dresden haben drei der sechs Angeklagten heute umfassende Geständnisse abgelegt. Der Angeklagte Rabieh R. räumte ein, dass er mit einem Mittäter am Tattag im November 2019 in die Räume des Grünen Gewölbes eingedrungen sei, „mit einer Axt“ das Glas der Vitrinen zerschlagen und den Schmuck in einen mitgebrachten Sack geworfen habe.

Die beiden Angeklagten Wissam R. und Mohamed R. gestanden ebenfalls eine Tatbeteiligung ein. Sie drangen laut den von ihren Anwälten verlesenen Erklärungen nicht selbst in das Grüne Gewölbe ein, sondern sicherten den Einbruch und nahmen die Beute und die Einbruchswerkzeuge entgegen.

Ein vierter Angeklagter kündigte für den nächsten Verhandlungstag am Freitag ebenfalls eine Erklärung an. Den Geständnissen vorausgegangen waren Gespräche zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft.

Mildere Strafen dank der Geständnisse in Aussicht

Das Landgericht stimmte dem Deal zu. Im Gegenzug für die bereits erfolgte Rückgabe eines Großteils der Beute aus dem Grünen Gewölbe und glaubhafte Geständnisse wurden den Angeklagten aus dem Berliner Clanmilieu mildere Strafen in Aussicht gestellt.

Ein fünfter Angeklagter ließ über seine Verteidigung erklären, dass er die Verständigung zwischen den Prozessbeteiligten nicht akzeptiere. Ein sechster Angeklagter will ein Alibi für den Tattag haben.

Mehr als drei Jahre nach dem Einbruch in das Grüne Gewölbe beschlagnahmte die Polizei Mitte Dezember in Berlin einen erheblichen Teil der Beute. Teilweise sind die Schmuckstücke beschädigt oder unvollständig, zudem fehlen einige wertvolle Teile nach wie vor. Der gestohlene Schmuck aus dem frühen 18. Jahrhundert hat einen geschätzten Versicherungswert von insgesamt mindestens 113,8 Millionen Euro.