US-Abtreibungsgegner halten „Marsch für das Leben“ ab

Sieben Monate nach der Aufhebung des landesweiten Grundrechts auf Schwangerschaftsabbrüche in den USA sind gestern (Ortszeit) Tausende Abtreibungsgegner und Abtreibungsgegnerinnen zu ihrem jährlichen „Marsch für das Leben“ in Washington zusammengekommen.

Sie trugen Schilder mit Aufschriften wie „Betet für das Ende von Abtreibungen“ und „Liebt das Leben – entscheidet euch für das Leben“ und ein Kreuz mit der Aufschrift „In Erinnerung an abgetriebene Kinder“.

Strittiges Urteil des Höchstgerichts

Der Oberste Gerichtshof der USA hatte im Juni mit seiner konservativen Richtermehrheit das seit fast 50 Jahren geltende Grundsatzurteil „Roe v. Wade“ aufgehoben, das ein landesweites Grundrecht auf Abtreibungen verankert hatte. Damit bekamen Bundesstaaten das Recht, Schwangerschaftsabbrüche stark zu beschränken oder ganz zu verbieten. Zahlreiche konservative Bundesstaaten haben das inzwischen getan.

Die Entscheidung des Supreme Court zum höchst umstrittenen Thema Abtreibungsrecht im Juni hatte ein politisches Erdbeben ausgelöst. Sie wurde von Abtreibungsgegnern bejubelt und von Verfechtern des Rechts auf Schwangerschaftsabbruch empört verurteilt. Die Demokraten von Präsident Joe Biden nutzten das Thema unter anderem im Wahlkampf vor den als Midterms bekannten Zwischenwahlen im November, um Wähler zu mobilisieren. Die Biden-Regierung hat das Ziel ausgerufen, den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen trotz des Supreme-Court-Urteils zu bewahren.

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