Oligarchenvermögen verschleiert? Zwei Anklagen in USA

Wegen des Verdachts, einem von Sanktionen betroffenen russischen Oligarchen bei der Verschleierung der Besitzverhältnisse seiner Superjacht geholfen zu haben, sind zwei Männer in den USA angeklagt worden. Wie das US-Justizministerium gestern (Ortszeit) mitteilte, wurde ein Brite in Spanien festgenommen, er soll an die USA ausgeliefert werden. Ein weiterer Verdächtiger mit russischer und schweizerischer Staatsbürgerschaft sei flüchtig.

Die beiden Männer sollen einem engen Vertrauten des russischen Präsidenten Wladimir Putin, dem Milliardär Viktor Wekselberg, geholfen haben, seine Eigentümerschaft über die auf einen Wert von 90 Millionen Dollar (83 Millionen Euro) geschätzte Jacht „Tango“ zu verschleiern. Wekselberg ist Chef der russischen Unternehmensgruppe Renowa und steht wegen der russischen Annexion der ukrainischen Krim-Halbinsel seit 2018 auf einer US-Sanktionsliste.

Der Brite, der ein Schifffahrtsunternehmen auf Mallorca betreibt, soll die Jacht in „Fanta“ umgetauft haben, um weiterhin mit US-Ausrüstern zusammenarbeiten zu können, obwohl das gemäß den US-Sanktionen nicht erlaubt war. Die beiden Verdächtigen hätten dem Personal der Jacht dabei geholfen, mit Zahlungen etwa in Fremdwährungen oder über Mittelsmänner die Sanktionen zu umgehen, erklärte das Justizministerium. Die 78 Meter lange „Tango“ wurde trotz der Verschleierungsversuche letztlich im vergangenen April auf Antrag der USA in Spanien beschlagnahmt.