Riesiger Eisberg löst sich in Antarktis vom Festland

Ein riesiger Eisberg hat sich in der Antarktis vom Festland gelöst. Wie die Forscher vom British Antarctic Survey gestern berichteten, brach der rund 1.550 Quadratkilometer große Eisberg mit dem Namen Chasm-1 gestern Abend während eines Hochwassers ab. Der Vorfall stehe nicht im Zusammenhang mit dem Klimawandel, erklärten die Wissenschaftler.

Vor zwei Jahren war in derselben Region, dem Brunt-Schelfeis, bereits ein ähnlich großer Rieseneisberg abgebrochen. Auf dem Schelfeis befindet sich die britische Forschungsstation Halley VI, von der aus Glaziologen seit Jahren die Ausdehnung riesiger Risse im Eis beobachten.

In Antarktis Klimawandel besonders stark zu spüren

Das Entstehen von Eisbergen ist ein natürlicher Prozess, der allerdings durch die Erderwärmung erheblich beschleunigt werden kann. Seit dem 19. Jahrhundert hat sich die Oberflächentemperatur der Erde im Schnitt um ein Grad erwärmt – genug, um Dürren, Hitzewellen und Tropenstürme zu verursachen.

In der Antarktis ist die Klimaerwärmung stark zu spüren. Wie an vielen Orten des Planeten wurden in der Region im vergangenen Jahr Rekordtemperaturen gemessen. Im Februar 2022 wurde die geringste Eisausdehnung in der Antarktis seit Beginn der Satellitenbeobachtung vor 44 Jahren registriert.

Die Eisschilde auf Grönland und in der Westantarktis enthalten genügend gefrorenes Wasser, um die Pegel der Ozeane um ein Dutzend Meter anzuheben. Viele Küstenstädte und ganze Inseln würden dadurch unbewohnbar.