Offener Brief: Aufnahme von afghanischen Frauen gefordert

In einem offenen Brief an das Außen- und Innenministerium haben mehr als 150 Frauen aus allen gesellschaftlichen Bereichen in Österreich konkrete Aufnahmeprogramme für Frauen aus Afghanistan verlangt.

Die Unterzeichnerinnen fordern von den beiden ÖVP-Ressortchefs für die am meisten gefährdeten Menschen – darunter Frauen, Mädchen und Kinder – legale Möglichkeiten, Afghanistan zu verlassen und Asyl zu erhalten.

„Wir fordern Außenminister (Alexander, Anm.) Schallenberg und Innenminister (Gerhard, Anm.) Karner auf, wieder hinzuschauen, in dieses Land, in dem sich eine Menschenrechtskatastrophe abspielt“, heißt es in dem Appell. Die Unterdrückung und Entrechtung von Frauen in Afghanistan sei „beispiellos“.

„Hierarchie der Frauenunterdrückung“

„Nirgends auf der Welt werden Frauen so schlecht behandelt und ihrer Rechte beraubt wie in Afghanistan“, teilte die Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich, Annemarie Schlack, dazu mit. Das System der Taliban, die im August 2021 die Macht übernahmen, sei eine „einzige Hierarchie der Frauenunterdrückung“.

Zu den Unterzeichnerinnen gehören etwa die Botschafterin Afghanistans in Wien, Manizha Bakhtari, die Rektorin der Wirtschaftsuniversität Wien, Elfriede Hanappi-Egger, die Direktorin der Diakonie Österreich, Maria Katharina Moser, und die Geschäftsführerin der Volkshilfe Wien, Tanja Wehsely, die Journalistin und ehemalige Kriegsberichterstatterin Antonia Rados sowie Volksoperndirektorin Lotte de Beer, die ehemalige ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner und Schauspielerin Adele Neuhauser.