Österreich Werbung: Touristen werden sparsamer

Beim Urlaub wird vermehrt gespart. Derzeit wissen viele potenzielle Gäste noch nicht, wohin die Reise gehen soll, wie aus einer Umfrage der nationalen Tourismusmarketing-Organisation Österreich Werbung (ÖW), die nun veröffentlicht wurde, hervorgeht.

In den drei für den heimischen Tourismus wichtigsten Herkunftsländern Österreich, Deutschland und Niederlande seien „hauptsächlich die steigenden Preise und die persönliche finanzielle Situation“ der Grund für die Zögerlichkeit.

Die CoV-Pandemie und der Ukraine-Krieg spielten beim Abwarten betreffend die kommende Reisebuchung nur noch eine untergeordnete Rolle, teilte die ÖW heute unter Verweis auf die Umfrage mit. Inflation und Preissteigerungen führten dazu, dass „die Menschen genauer darauf achten, wann und wie sie verreisen“.

Wie gespart wird

Gespart wird in verschiedenster Form. „Die Menschen buchen vermehrt in der günstigeren Nebensaison, wählen eine preisgünstigere Unterkunft und treffen die Entscheidung für die Wahl des Urlaubsortes bewusster“, sagte ÖW-Geschäftsführerin Lisa Weddig.

Gleichzeitig hätten die Urlauber und Urlauberinnen Verständnis dafür, dass auch die Tourismusbetriebe sparen müssen. Diese können die gestiegenen Kosten für Energie, Lebensmittel und Dienstleistungen im Allgemeinen nicht eins zu eins an die – preisbewussten – Gäste überwälzen.

Für die Mehrheit der Befragten „akzeptabel“ beziehungsweise „gerade noch akzeptabel“ seien ein zeitlich eingeschränkter Restaurantbetrieb, eine Erhöhung des Zimmerpreises um zehn Prozent und eine Beschränkung der Öffnung des Wellnessbereichs auf zwei Stunden am Abend. Hingegen würde nur ein kleiner Teil eine Erhöhung des Zimmerpreises um 20 Prozent beziehungsweise eine vollständige Schließung des Wellnessbereichs hinnehmen.

„Zentrales Bedürfnis“

„Für die Menschen ist Reisen ein zentrales Bedürfnis, auch in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld“, so Weddig. Doch die Kosten spielten zunehmend eine Rolle. Die Konkretisierung der Reisepläne für den Winter und den Sommer nimmt laut ÖW ab. Das wirtschaftliche Umfeld werde spürbar, so das Ergebnis der neuen „Reisepotenzial-Studie“ der ÖW für 2023.

Die „Reiseabsichten 2023“ wurden zwischen 3. und 10. Dezember 2022 erhoben – in Österreich wurden 1.194 Personen befragt, in Deutschland 1.009 und in den Niederlanden 1.134.