„Krieg gegen Russland“: Moskau von Baerbock-Zitat irritiert

In Russland gibt es zunehmend Aufregung über eine Äußerung der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock über einen „Krieg gegen Russland“.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, forderte heute eine Erklärung des deutschen Botschafters in Moskau zu „widersprüchlichen“ Aussagen aus Berlin.

Deutschland erkläre einerseits, in der Ukraine keine Konfliktpartei zu sein. Andererseits sage Baerbock, dass sich die Länder Europas im Krieg gegen Russland befänden. „Verstehen sie selbst, wovon sie da reden?“, schrieb Sacharowa auf Telegram.

„Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland“

Baerbock hatte am Dienstag im Europarat in Straßburg mit folgenden Worten zum Zusammenhalt der westlichen Verbündeten aufgerufen: „Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland und nicht gegeneinander.“ Die russischen Staatsmedien griffen diese Aussage als zentralen Schlüsselsatz für Kriegspropaganda auf – als Beleg dafür, dass Deutschland und die anderen EU-Länder direkte Konfliktparteien in der Ukraine seien und gegen Russland kämpften.

Wie tief involviert?

Die deutsche Bundesregierung betont dagegen, keine Kriegspartei in der Ukraine zu sein. Bundeskanzler Olaf Scholz antwortete am Mittwochabend im ZDF auf die Frage, ob sich Deutschland und seine Verbündeten mit den jetzt beschlossenen Panzerlieferungen nicht am Krieg beteiligten: „Nein, auf keinen Fall.“

Er fügte hinzu: „Es darf keinen Krieg zwischen Russland und der NATO geben.“ Auch das Auswärtige Amt stellte nach Baerbocks Äußerungen klar, Deutschland sei „keine Konfliktpartei“.