Ungarn lehnt Sanktionen gegen russische Atomwirtschaft ab

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat seine Ablehnung von Forderungen nach EU-Sanktionen gegen die russische Atomwirtschaft bekräftigt.

Die ungarische Regierung werde es nicht zulassen, dass die Kernenergie in die Sanktionen einbezogen werde, sagt Orban im staatlichen Rundfunk. „Das ist indiskutabel.“ Die Ukraine fordert von der EU, das staatliche russische Kernenergieunternehmen Rosatom in die Sanktionen einzubeziehen.

Ausbaupläne für AKW Paks

Ungarn, das das Atomkraftwerk russischer Bauart Paks betreibt und es gemeinsam mit Rosatom erweitern will, lehnt das ab. Orban hatte in den vergangenen Monaten bereits mehrfach Pläne für Strafmaßnahmen gegen Russland torpediert.

Der ungarische Regierungschef argumentierte, die Sanktionen schwächten Russland nicht entscheidend, aber schadeten der europäischen Wirtschaft schwer. So musste die EU wegen des Widerstands Ungarns beispielsweise auf geplante Sanktionen gegen das russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt Patriarch Kyrill und ein vollständiges Erdölembargo verzichten.