307 Sakralbauten in Ukraine durch Krieg beschädigt

Die russische Armee hat in der Ukraine in den vergangenen elf Monaten nach Angaben Kiews mindestens 307 Kirchen und andere Religionsstätten zerstört oder beschädigt.

Die meisten der zerstörten Sakralbauten befinden sich in den Regionen Donezk (75) und Luhansk (59), gefolgt von den Regionen Kiew (43), Charkiw (38) und Cherson (20). Nur in neun der insgesamt 24 ukrainischen Verwaltungsbezirke seien bisher alle Religionsstätten vom Krieg verschont geblieben.

142 ukrainisch-orthodoxe Bauten zerstört

Wie der staatliche Dienst für ethnische Angelegenheiten und Gewissensfreiheit mitteilte, fielen dem Angriffskrieg allein 142 Sakralbauten der ukrainisch-orthodoxen Kirche zum Opfer, berichtete Kathpress heute.

Die ukrainisch-orthodoxe Kirche unterstand bis Mai dem orthodoxen Moskauer Patriarchat, erklärte sich dann aber für unabhängig. Auch eines ihrer wichtigsten Klöster wurde nach ukrainischen Angaben mehrfach beschossen und zum Teil zerstört: die Lawra in Swjatohirsk in der Region Donezk. Dabei waren Ende Mai nach Angaben des Klosters zwei Mönche und eine Ordensfrau getötet sowie drei Ordensmänner verletzt worden.

Am zweithäufigsten beschädigten oder zerstörten die Angreifer laut Statistik Gotteshäuser der Zeugen Jehovas: 95 Königreichssäle.

Laut der Behörde sind 30 protestantische Gotteshäuser und 21 der eigenständigen (autokephalen) orthodoxen Kirche vollständig oder teilweise ruiniert. Auch fünf römisch-katholische und vier griechisch-katholische Gebäude stehen auf ihrer Liste, ebenso je fünf jüdische und islamische Bauwerke.

Caritas-Zentrum beschossen

Am 15. März soll ein russischer Panzer in der ostukrainischen Hafenstadt Mariupol ein Sozialzentrum der griechisch-katholischen Caritas beschossen haben. Dadurch wurden den Angaben zufolge zwei Mitarbeiter der Hilfsorganisation und fünf Menschen getötet, die in dem Haus Schutz gesucht hätten.