CDU-Präsidium forderte Maaßen zu Parteiaustritt auf

Das CDU-Präsidium hat Deutschlands Ex-Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen einstimmig zum Austritt aus der Partei aufgefordert. Falls er die CDU bis Sonntag um 12.00 Uhr nicht verlasse, solle der Bundesvorstand der Partei ein Ausschlussverfahren gegen Maaßen einleiten „und ihm mit sofortiger Wirkung die Mitgliedsrechte entziehen“, teilte die CDU heute nach Beratungen im Präsidium der Partei mit.

„Für seine Äußerungen und das damit zum Ausdruck gebrachte Gedankengut ist in unserer Partei kein Platz“, heißt es in dem Beschlusstext. In den vergangenen Tagen war Maaßen erneut stark in die Kritik geraten. In einem Tweet behauptete er, Stoßrichtung der „treibenden Kräfte im politischen-medialen Raum“ sei ein „eliminatorischer Rassismus gegen Weiße“.

Umstrittene Aussagen in Interview

In einem Interview sprach der 60-Jährige von einer „rot-grünen Rassenlehre“. Er ist Mitglied der Thüringer CDU, hat im Landesverband aber kein Amt und keine Funktion. Der Landesvorstand der Thüringer CDU hatte ihn bereits am Donnerstagabend einstimmig aufgefordert, die Partei zu verlassen.

In dem Beschlusstext des Bundesgremiums heißt es über Maaßens Aussagen: „Immer wieder gebraucht er die Sprache aus dem Milieu der Antisemiten und Verschwörungsideologen bis hin zu völkischen Ausdrucksweisen.“ Ihm sei „offenkundig nicht am Wohl der CDU gelegen. Er verstößt im Gegenteil laufend gegen die Grundsätze und Ordnung der Partei.“ Generalsekretär Mario Czaja habe Maaßen daher aufgefordert, die Partei zu verlassen.

Präsidium kritisiert auch „Werte Union“

Zudem habe sich das Präsidium mit der „Werte Union“ befasst und „seine politische Missbilligung dieser Organisation bekundet“. Wer Mitglied der CDU sei, könne nicht gleichzeitig Mitglied der „Werte Union“ sein, hieß es.

Maaßen war am Samstag auf einer Mitgliederversammlung in Nordrhein-Westfalen mit 95 Prozent der Stimmen zum Vorsitzenden dieser konservativen Vereinigung gewählt worden. Sie hat nach eigenen Angaben rund 4.000 Mitglieder – nicht alle von ihnen sind auch Mitglieder der CDU oder CSU.