Kiew dementiert russisches Vorrücken in Ostukraine

Kiew hat Berichte über ein Vorrücken russischer Truppen nahe der Stadt Wuhledar in der ostukrainischen Donezk-Region dementiert. Der „Feind“ sei mit „Schusswaffen und Artillerie“ getroffen und zum Rückzug gezwungen worden, sagte der für die Region zuständige Militärsprecher Jewgen Jerin gestern der Nachrichtenagentur AFP.

„Wir haben unsere Stellungen nicht eingebüßt“, fügte er hinzu. Bei Angriffen auf Charkiw und Cherson am Wochenende wurden nach ukrainischen Angaben mindestens vier Menschen getötet.

Russland behauptet, Stellungen bezogen zu haben

Der prorussische Separatistenführer Denis Puschilin hatte im russischen Fernsehen verkündet, „unsere Einheiten rücken weiter in Richtung Wuhledar vor“. Demnach sollen die russischen Einheiten Stellungen im Osten der Stadt bezogen haben. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, seine Soldaten hätten „vorteilhaftere Stellungen“ in Wuhledar eingenommen und den ukrainischen Streitkräften Verluste zugefügt.

Beide Seiten hatten in der vergangenen Woche von erbitterten Kämpfen um Wuhledar berichtet. Die Bergbaustadt mit ihren einst rund 15.000 Einwohnern und Einwohnerinnen liegt etwa 150 Kilometer südlich von Bachmut, das seit Wochen heftig umkämpft ist. Auch auf die Städte Pokrowsk und Kurachowe in der Region Donezk hatten die russischen Truppen zuletzt den Druck erhöht.

Die komplette Einnahme der Region Donezk ist eines der wesentlichen Kriegsziele Russlands in der Ukraine. Die Regionen Donezk und Luhansk bilden zusammen die Region Donbas, die bereits seit 2014 von prorussischen Separatisten teilweise besetzt ist. Der Donbas ist wegen seiner Rohstoffe und Industrie von großer wirtschaftlicher Bedeutung.