Prediger im Iran mit Benzin übergossen und angezündet

Im Iran haben Unbekannte laut Medienberichten einen Prediger mit Benzin übergossen und angezündet. Auch das Haus des sunnitischen Klerikers im Nordwesten des Landes sei in Brand gesetzt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim heute Abend. Der Prediger aus einer ländlichen Region in Kurdistan nahe der Provinzhauptstadt Sanandadsch sei seinen schweren Verletzungen erlegen. Genauere Details sind noch nicht bekannt.

Die Provinz Kurdistan im Nordwesten des Iran gilt seit dem Ausbruch von landesweiten Demonstrationen im September als Protesthochburg. Mit dem Beginn der Massenproteste stürzte die Islamische Republik Iran in eine schwere politische Krise. Auslöser war der Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini im Polizeigewahrsam. Sie war von der Religionspolizei wegen Verstoßes gegen islamische Kleidungsvorschriften festgenommen worden.

Aktivisten: Iranisches Paar nach Tanzvideo verurteilt

Wie außerdem bekanntwurde, ist ein junges iranisches Paar Aktivisten zufolge nach der Veröffentlichung eines Tanzvideos zu langer Haft verurteilt worden.

Astijazh Haghighi (21) und ihr Verlobter Amir Mohammad Ahmadi (22) seien bereits Anfang November festgenommen worden, berichtete die Organisation Human Rights Activists News Agency (HRANA) mit Sitz in den USA heute. Ein Video hatte die beiden Blogger tanzend und Haghighi ohne Kopftuch vor dem Freiheitsturm in der Hauptstadt Teheran gezeigt. Beides ist im Iran in der Öffentlichkeit verboten.

Nach Informationen der Aktivisten wurden die Blogger von einem Revolutionsgericht in Teheran wegen „Verstoßes gegen die nationale Sicherheit“ und „Verbreitung von Verderbtheit“ zu jeweils mehr als zehn Jahren Haft verurteilt. Es gibt keine Angaben dazu, wann das Video veröffentlicht worden war. Von offizieller Seite gibt es bisher keine Informationen zu dem Fall.