Kiew: Seit Kriegsbeginn 13.000 Menschen an Ausreise gehindert

Der ukrainische Grenzschutz hat seit dem russischen Einmarsch im vergangenen Jahr eigenen Angaben zufolge mehr als 13.000 Menschen am Verlassen des Landes gehindert. „Insgesamt wurden seit dem 24. Februar an der grünen Grenze mehr als 9.100 Personen festgenommen“, sagte der Sprecher der Behörde, Andrij Demtschenko, gestern in Kiew. Der größte Teil von ihnen sei an Grenzabschnitten zu Rumänien und Moldawien aufgegriffen worden.

Weitere knapp 3.900 Menschen seien unter anderem mit gefälschten Dokumenten an offiziellen Übergängen am Grenzübertritt gehindert worden. Die meisten hätten weiter in Richtung Ungarn oder Polen wollen.

Verbot für Wehrpflichtige

Im Rahmen der allgemeinen Mobilmachung wurde zu Kriegsbeginn für wehrpflichtige Ukrainer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren ein Ausreiseverbot mit wenigen Ausnahmen verhängt. Berichten des Grenzschutzes zufolge versuchten Männer teils in Frauenkleidern, mit gekauften Dokumenten über nicht existierende Kinder oder fiktive Ehen das Land zu verlassen.

Mehrere Männer seien in den Karpaten erfroren, und mindestens ein Dutzend sei in Grenzflüssen vor allem an der Grenze zu Rumänien ertrunken. Es ist nicht bekannt, wie vielen Ukrainern die Flucht vor dem Wehrdienst gelungen ist.