Litauen ruft zu Ausweisung russischer Botschafter auf

Litauen hat die anderen EU-Staaten zur Ausweisung der Botschafter Russlands aus ihren Hauptstädten aufgefordert. Der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis erklärte gestern vor der Presse in der lettischen Hauptstadt Riga, die Vertretungen Russlands seien „in den meisten Fällen“ keine „diplomatische Institution mehr, sondern eine Propagandainstitution, die Kriegsverbrechen vertuscht und im Allgemeinen Pläne für einen Völkermord vorantreibt“.

Die Beziehungen zwischen Litauen und den beiden anderen baltischen Staaten Estland und Lettland einerseits und Russland andererseits sind seit der russischen Invasion der Ukraine an einem Tiefpunkt.

Ausweisungen auch in Estland und Lettland

Es habe „keinen Sinn, einen Botschafter Russlands in einer europäischen Hauptstadt zu haben“, sagte Landsbergis weiter. Litauen hatte den russischen Botschafter bereits im April 2022 nach Bekanntwerden des Massakers an ukrainischen Zivilisten und Zivilistinnen in der Stadt Butscha aus dem Land ausgewiesen.

In der vergangenen Woche kündigte auch Estland die Ausweisung des russischen Botschafters an – nachdem Moskau die diplomatischen Beziehungen zu Tallinn herabgestuft und den estnischen Botschafter ausgewiesen hatte.

Daraufhin wies auch das Nachbarland Lettland den russischen Botschafter aus. Grund der Entscheidung seien die fortgesetzte „militärische Aggression“ Russlands gegen die Ukraine und die Solidarität mit Estland und Litauen, hatte das Außenministerium in Riga in der vergangenen Woche erklärt.