Bericht: USA wollen Raketen längerer Reichweite liefern

Die USA bereiten Insidern zufolge ein milliardenschweres Hilfspaket für die Ukraine vor, das erstmals auch Raketen mit längerer Reichweite beinhalten soll.

Das 2,2 Milliarden Dollar schwere Paket, das noch in dieser Woche angekündigt werden soll, umfasse auch Ausrüstungen für Patriot-Luftabwehrsysteme, Präzisionsmunition und Javelin-Panzerabwehrwaffen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute US-Vertreter gestern der Nachrichtenagentur Reuters.

Das US-Präsidialamt lehnte eine Stellungnahme ab. Der größte Teil des Pakets – voraussichtlich 1,725 Milliarden Dollar – soll einem der Insider zufolge aus dem „Ukraine Security Assistance Initiative“-Fonds (USAI) finanziert werden. Der Fonds ermöglicht es der Regierung von Präsident Joe Biden, Waffen direkt von der Industrie und nicht aus US-Waffenbeständen zu beziehen.

Raketen mit noch größerer Reichweite abgelehnt

Die USAI-Gelder würden auch für den Kauf einer neuen Waffe, der „Ground Launched Small Diameter Bomb“ (GLSDB) von Boeing, verwendet, die eine Reichweite von rund 150 Kilometern hat. Die Präzisionsrakete ist den Herstellerangaben zufolge GPS-gesteuert, kann elektronische Störsender überwinden, ist bei allen Wetterbedingungen funktionsfähig und kann gegen gepanzerte Fahrzeuge eingesetzt werden. Die USA hatten Forderungen der Ukraine nach ATACMS-Raketen mit einer größeren Reichweite von 297 Kilometern abgelehnt.

Zusätzlich zu den USAI-Mitteln sollen laut den Insidern mehr als 400 Millionen Dollar aus Mitteln der „Presidential Drawdown Authority“ (PDA) kommen, die es dem Präsidenten erlaubt, in Notfällen ohne Zustimmung des Kongresses auf US-Bestände zurückzugreifen. Diese Hilfen würden minenresistente, hinterhaltgeschützte Fahrzeuge (MRAP), gelenkte Mehrfachraketenwerfer (GMLRS) und Munition umfassen.