RBI hat Gewinn in Russland 2022 mehr als vervierfacht

Obwohl die Raiffeisen Bank International (RBI) ihr Kreditgeschäft in Russland im Vorjahr um ein knappes Drittel zurückgefahren hat, ist der Gewinn enorm gestiegen. Im Jahresvergleich hat sich der Überschuss nach Steuern mehr als vervierfacht, von 474 Mio. Euro im Jahr 2021 auf 2.058 Mrd. Euro im Jahr 2022. Grund sind vor allem Währungseffekte und das Geschäft mit dem Devisentausch.

Ob es zu einem Ausstieg aus den Geschäften in Russland kommt, ließ der Vorstand heute erneut offen. Wie in den vergangenen Monaten sagte Chef der RBI, Johann Strobl, man erwäge derzeit alle Optionen inklusive eines völligen Ausstiegs. Einen Zeithorizont, wann eine Entscheidung fallen könnte, wollte er nicht geben.

Gewinne auch in Belarus

Auch im ebenfalls mit Sanktionen belegten Belarus hat die Raiffeisen 2022 deutlich mehr Gewinn erzielt. Im Vorjahr wurde dort ein Überschuss von 113 Mio. Euro erwirtschaftet, das ist mehr als doppelt so viel wie im Jahr 2021 (49 Mio. Euro).

Über einen Rückzug aus dem Land denkt man derzeit noch nicht nach, sondern beobachte vor allem, in welche Richtung sich das Land entwickle. „Wir müssen uns mittelfristig jedenfalls überlegen, welchen Platz wir in diesem Land einnehmen können“, so Strobl.

Gesunkener Gewinn in Ukraine

In der Ukraine verdiente die Raiffeisen Bank dagegen deutlich weniger. Der Gewinn nach Steuern sank auf 65 Mio. Euro, nach 122 Mio. Euro im Jahr davor. Man nehme in dem Land seine Verantwortung wahr und helfe „sehr viel“, so Strobl. „Wir werden das auch weiter tun.“

Ohne das Geschäft in Russland, Belarus und ohne den Gewinn aus dem Verkauf des Bulgarien-Geschäfts, der 453 Mio. Euro ausmacht, blieb der RBI im Vorjahr ein Konzerngewinn von knapp einer Milliarde Euro (982 Mio. Euro). Inklusive dieser Faktoren belief sich der Gewinn der Bank auf 3,6 Mrd. Euro.