Mann räumt Schnee von Straße
APA/EXPA/Johann Groder
Winterliche Verhältnisse

Ferienbeginn bringt Staus und Schnee

Der Beginn der Semesterferien in Niederösterreich und Wien könnte auf den Straßen für lange Wartezeiten sorgen. Viel Schnee in den Alpen wird außerdem zahlreiche Tagesgäste in die Skigebiete locken – und für winterliche Fahrbedingungen sorgen. Wintersportler werden zu größter Vorsicht im freien Skigelände angehalten, denn die Lawinengefahr steigt: Etwa auf den Bergen des Salzkammergutes werden bis zu eineinhalb Meter Neuschnee erwartet.

Der Anreiseverkehr aus Wien und Niederösterreich und die An- und Rückreise von Tagesskifahrerinnen und -skifahrern wird am Samstag und Sonntag rund um die Skigebiete voraussichtlich für Staus sorgen. Besonders auf der Westautobahn (A1) muss man wohl mit Verzögerungen rechnen – viele Wiener und Niederösterreicher werden über die Westautobahn zu den Skigebieten in Salzburg und Tirol fahren, so das Ö3-Verkehrsservice.

Auch entlang der traditionellen Staustrecken ist mit Zeitverlust zu rechnen. Betroffen sein könnten etwa die Tauernautobahn (A10), die Zillertalstraße (B169) und das große deutsche Eck in Bayern. Jeder noch so kleine Unfall und jede Panne könnten rasch kilometerlange Staus verursachen, heißt es. Der Sonntag gilt als der etwas schwächere Reisetag – unter anderem deshalb, weil weniger Lkws unterwegs sind. Dennoch dürfte auch am Sonntag der Reiseverkehr in Richtung Skigebiete stark sein – mehr dazu in oe3.ORF.at.

Winterliche Straßenverhältnisse in Waldzell
APA/Alois Litzlbauer
Winterliche Straßenverhältnisse in Oberösterreich

Die ÖBB stocken im Februar ihr Angebot auf. So stehen den Fahrgästen allein in der ersten Semesterferienwoche auf der West-, Süd- und Tauernstrecke 13.000 Sitzplätze mehr zur Verfügung. Möglich ist das, weil auf den genannten Strecken zusätzliche Züge und Garnituren zum Einsatz kommen. Dennoch empfehlen die ÖBB den Reisenden, rechtzeitig einen Sitzplatz zu reservieren.

Gerüstet für die Reise

Ob der erwarteten Schneemengen erinnert die Ö3-Verkehrsredaktion an gute Winterbereifung, Schneeketten und Arbeitshandschuhe. Auch die Spülwassertanks sollten mit Wasser und Frostschutz befüllt werden. In den nächsten Tagen fallen nämlich in den Nord- und Zentralalpen teils sehr große Schneemengen, berichtete die ORF-Wetterredaktion. Vom Arlberg über die Tauern bis zu den Niederösterreichischen Voralpen werden auf den Bergen 70 bis 130 Zentimeter Neuschnee erwartet.

Vom Tennengebirge über das Salzkammergut bis zum Hochkar können es teilweise auch über eineinhalb Meter werden. In Tallagen unter 1.000 Meter Höhe mischt sich streckenweise Regen dazu. Wenig bis kein Neuschnee kommt in den Südalpen im Bereich der Karnischen Alpen und Karawanken – mehr dazu in wetter.ORF.at. Auch in den Tälern, speziell entlang der Nord- und Zentralalpen, werden winterliche Fahrverhältnisse herrschen – mehr dazu in oesterreich.ORF.at.

Spaziergängerin schiebt ein Kind auf einem Schlitten
APA/Barbara Gindl
Sowohl in den Bergen als auch in den Tälern bringen die kommenden Tage viel Schnee

Erste Behinderungen bereits seit Donnerstag

Starke Schneefälle sorgten bereits Donnerstagfrüh in ganz Österreich für Verkehrsbehinderungen. Für viele Straßen wurde Schneekettenpflicht verhängt. Betroffen waren die Arlberg-Schnellstraße (S16), die Mühlviertler Straße (B310) im Bereich Freistadt, die Katschbergstraße (B99) sowie zahlreiche Landesstraßen vor allem in Ober- und Niederösterreich, meldete der ÖAMTC.

Auf den obersteirischen Straßen blieben am Donnerstag immer wieder Lkws hängen. Auf der S6 bei Mitterdorf im Mürztal prallte etwa ein Auto gegen einen Aufpralldämpfer – mehr dazu in steiermark.ORF.at. Bei Trofaiach im Bezirk Leoben ist es zudem zu einer Frontalkollision von zwei Transportern gekommen. Vier Personen wurden verletzt – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Das winterliche Wetter hat weite Teile Oberösterreichs nach wie vor fest im Griff. Derzeit kommt es im Inn- und Hausruckviertel und auch im Salzkammergut auf vielen Straßen zu Behinderungen. In den Morgenstunden hatte es im Mühlviertel stark geschneit – mehr dazu in ooe.ORF.at. Auch in Niederösterreich blieben Lkws hängen und Straßen mussten gesperrt werden. Die Feuerwehren rückten unter anderem im Bezirk Baden, Neunkirchen und Amstetten aus – mehr dazu in noe.ORF.at.

Schneechaos auf Oberösterreichs Straßen

Der starke Schneefall in der Nacht auf Donnerstag hat zu großem Verkehrschaos geführt. Die Feuerwehr musste immer wieder ausrücken, um umgestürzte Bäume wegzuräumen, aber auch um Autos zu bergen, die von der Fahrbahn gerutscht waren. ORF-Reporterin Simona Pindeus hat Gebhard Gangl, Kommandant der Feuerwehr Kirchschlag bei Linz, vor dem Mikrofon.

Lawinengefahr steigt

In Tirol wird bereits verbreitet mit großer Lawinengefahr, also Stufe vier der fünfteiligen Gefahrenskala, gerechnet. Die Verantwortlichen mahnten in einer Aussendung zu größter Vorsicht im freien Skigelände. Zurückhaltung und defensives Verhalten seien dringend empfohlen. Die Wintersportler sollten auf den gesicherten Pisten bleiben. „In drei Staffeln“ werde bis zu eineinhalb Meter Neuschnee erwartet, hieß es in der Mitteilung des Landes – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Auch in Oberösterreich steigt die Lawinengefahr: Ab der Waldgrenze wird es Schneeverfrachtungen geben, schon das Gewicht einer einzigen Person kann ausreichen, um eine Lawine oder ein Schneebrett loszutreten. Am Freitag steigen die Temperaturen leicht, der Schnee wird dadurch schwerer, daher könnten auch Bäume umstürzen – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Winterwetter auch für zweite Semesterferientranche?

Die Wetterlage mit teils auch starkem bis stürmischem Wind hält laut GeoSphere Austria (ehemals ZAMG) mit großer Wahrscheinlichkeit bis Anfang der kommenden Woche an. Auch von Samstag bis Dienstag bringen von Nordwesten her weitere Staffeln mit feuchter Luft vor allem an der Nordseite der Alpen zeitweise starken Schneefall.

Die weitere Entwicklung sei noch sehr unsicher. Aus derzeitiger Sicht beruhigt sich das Wetter am Mittwoch, und in der zweiten Wochenhälfte überwiegt sonniges und sehr kaltes Winterwetter. Diese Entwicklung ist für die Bundesländer in der zweiten Semesterferientranche – Burgenland, Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg – von großem Interesse.