Marokkanische Tierschützer melden Tötung Hunderter Hunde

In der marokkanischen Hafenstadt Tanger sind Medienberichten zufolge Hunderte Straßenhunde getötet worden. Sie seien von Hundejägern, die von den Behörden beauftragt wurden, mit vergifteten Pfeilen erschossen worden und hätten einen qualvollen Tod erlitten, werden örtliche Tierschutzorganisationen zitiert.

Eindruck auf FIFA machen

Zeugenaussagen und Videoaufnahmen würden die Vorfälle belegen. Der Grund für das Vorgehen der Hundejäger ist nach Ansicht der Tierschützer ein Besuch von Funktionären des Internationalen Fußballverbandes (FIFA). Marokko trägt bist 11. Februar die Klub-WM aus und will sich um die Austragung der Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2030 bewerben.

„Der Befehl, alle Streuner zu entfernen, wurde vom Gouverneur erteilt“, sagte Sally Kadaoui, Gründerin des Tierschutzvereins SFT Animal Sanctuary in Tanger, unter Verweis auf örtliche Behörden. Schließlich solle ein guter Eindruck auf die FIFA-Funktionäre gemacht werden. Auch Kadaoui sei aufgefordert worden, Hunde rund um das Stadion der Stadt und aus noblen Gegenden zu entfernen.

Millionen Streuner im Land

In Marokko leben insgesamt etwa drei Millionen herrenlose Hunde. Aus Angst vor Tollwut werden jährlich Tausende von ihnen getötet. Die Regierung sprach sich vor vier Jahren gegen die Tötungen aus und kündigte einen nationalen Plan an, die Hunde stattdessen sterilisieren, impfen und in Auffangstationen unterbringen zu lassen.

Vor einigen Monaten verhängte ein marokkanisches Gericht eine Geldstrafe von 6.000 Mad (540 Euro) gegen den Gouverneur der Provinz Nador, weil er einige Streuner töten ließ. Der Richter bezeichnete die Aktion als reine „Ungezogenheit“.