Präsidentschaftswahl in Zypern

Die Bürgerinnen und Bürger der Republik Zypern wählen heute einen neuen Präsidenten. Falls – wie erwartet – kein Kandidat in der ersten Runde die absolute Mehrheit bekommt, findet eine Woche später eine Stichwahl statt. Der direkt vom Volk gewählte Präsident bestellt und führt die Regierung auf Zypern.

Wahllokal in Zypern
Reuters/Yiannis Kourtoglou

Wahlberechtigt sind knapp 560.000 Menschen. Unmittelbar nach Wahlschluss am späten Nachmittag soll es erste Prognosen geben. Mit dem vorläufigen amtlichen Ergebnis wird am Abend gerechnet.

Kopf-an-Kopf-Rennen um Einzug in Stichwahl

Favorit ist laut Umfragen der frühere Außenminister Nikos Christodoulidis (49). Der proeuropäische ehemalige Chefdiplomat könnte in der ersten Runde auf mehr als 30 Prozent der Stimmen kommen. Der amtierende Präsident Nikos Anastasiades (76) kandidiert nach zwei fünfjährigen Amtszeiten nicht mehr.

Zwei weitere Kandidaten, der von der Linkspartei AKEL unterstützte Diplomat Andreas Mavrogiannis (66) und der Vertreter der konservativen Partei (DISY), Averof Neofytou (61), werden sich laut Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit jeweils rund 20 Prozent um den Einzug in die Stichwahl liefern. Beide positionieren sich ebenfalls proeuropäisch.

Gewählt wird nur im Südteil der Insel, der türkisch-zypriotische Norden nimmt nicht am Urnengang teil. Zypern ist seit 1974 nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention geteilt. Zahlreiche Vermittlungen der Vereinten Nationen zur Überwindung der Teilung sind gescheitert. Die Republik Zypern ist seit 2004 Mitglied der EU.