Hunderte bei Demo gegen Waldhäusl-Sager

Einige hundert Menschen haben sich gestern Abend auf dem Reumannplatz in Wien-Favoriten zur „Solidaritätskundgebung für Vielfalt und Zusammenhalt“ und gegen die Aussage des niederösterreichischen FPÖ-Landesrats Gottfried Waldhäusl zur Asylpolitik versammelt. Die Demo stand unter dem Motto „Wien sind wir alle“.

Die Solidaritätskundgebung für die von Waldhäusl beschimpften Schüler war von den Bezirksorganisationen von Grünen, SPÖ, NEOS, SÖZ, Bierpartei und Links/KPÖ organisiert worden. Nicht nur die Omas gegen Rechts, auch Politiker wie die Stadträte Peter Hacker und Jürgen Czernohorszky (beide SPÖ) fanden sich bei klirrender Kälte ein.

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Volkshilfe-Direktor sieht „Angriff auf Kindeswohl“

Anlass für die Kritik an Waldhäusl sind seine Aussagen vergangene Woche in der Puls-4-Sendung „Pro und Contra“. Sinngemäß hatte der FPÖ-Politiker Wiener Schülern und Schülerinnen mit Migrationshintergrund zu verstehen gegeben, dass Wien ohne sie das „richtige“ Wien wäre.

Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger ortete in seiner Rede bei der Solidaritätskundgebung in Waldhäusls Äußerung einen „Angriff auf das Kindeswohl und die Kinderrechte“ aller Kinder und Jugendlicher und warf der FPÖ Rassismus vor.

Von versuchter Störaktion nicht stören lassen

Während seines Redebeitrags versuchten sich zwei rechte Demonstranten an einer Störaktion und entrollten auf einem Baugerüst ein Banner mit der Aufschrift „Waldhäusl hat recht“. Nachdem die Polizei in das Gebäude eingedrungen war, stellten sich die beiden Männer. Die Polizei entfernte unter Jubel und Applaus das Banner vom Baugerüst.

Die Organisatoren der Solidaritätskundgebung ließen sich von der Störaktion nicht beirren und setzten ihr Programm fort. „Wir sind mehr“, konstatierte etwa Daniel Landau unter lautstarker Zustimmung.

Bereits am Vormittag hatten die SPÖ-nahe Aktion kritischer Schüler_innen Wien (AKS) und die Sozialistische Jugend Wien (SJ) mit einer Fotoaktion vor der FPÖ-Zentrale in der Nähe des Wiener Rathauses gegen Waldhäusl protestiert.

Bischof kontert Waldhäusl-Sager

Allen jungen Menschen steht der Schutz ihrer Würde zu, „egal woher ihre Eltern gekommen sind“. Das mahnte der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka in einem aktuellen Beitrag auf der Website der evangelischen Kirche in Österreich ein. Der Bischof sprach darin die Aussage des niederösterreichischen Landesrats an.

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