Warnstreiks bei Deutscher Post verschärft

Kurz vor der Fortsetzung der Tarifverhandlungen bei der Deutschen Post hat die Gewerkschaft ver.di den Arbeitskampf verschärft und die Zustellung von Millionen Briefen und Paketen ausgebremst.

Insgesamt beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben heute deutschlandweit rund 15.000 Postmitarbeitende an den Warnstreiks, fast doppelt so viele wie gestern. Die Deutsche Post sprach von 14.000 Streikenden.

Nach Unternehmensangaben blieben durch den Arbeitskampf in den Brief- und Paketzentren und bei der Zustellung heute über fünf Millionen Briefe und mehr als eine Million Pakete liegen. Das entspreche rund 20 Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge bei Paketsendungen und rund elf Prozent bei Briefsendungen.

Umfrage: Mehrheit hält Streiks für gerechtfertigt

Dennoch hält nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland den Warnstreik für gerechtfertigt. Rund 58 Prozent der Befragten gaben an, Verständnis für die Arbeitsniederlegungen zu haben. 34 Prozent hatten kein Verständnis dafür.

Mit dem Arbeitskampf will die Gewerkschaft ihren Forderungen in der Tarifrunde Nachdruck verleihen. Ver.di fordert 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten im Bereich Post & Paket Deutschland und verweist unter anderem auf die Inflation.