Schallenberg in USA: Ukraine-Krieg als Thema

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) trifft heute Nachmittag (Ortszeit) in Washington seinen US-Amtskollegen Antony Blinken. Im State Department sollen auch die Bedeutung und Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine besprochen werden.

„Wir sind in einer systemischen Auseinandersetzung“, sagte Schallenberg. „Wie wir agieren, wird unser Ansehen prägen.“ Sollte sich der Westen auseinanderdividieren lassen, werde er etwa in Afrika an Einfluss verlieren.

Sollte es etwa der EU in näherer Zukunft nicht gelingen, gemeinsam mit den USA geschlossen gegen die russische Aggression aufzutreten und Einheit zu zeigen, würden sich die Folgen „zwar nicht gleich, aber in fünf Jahren“ bemerkbar machen, schätzte der Außenminister. „Dann sind andere dort, Russland oder China.“

„Weltanschauliche Weichenstellungen“

Es gehe auch um weltanschauliche Geostrategien und Weichenstellungen, so Schallenberg. Das gelte etwa auch für die Länder des Westbalkans, für deren EU-Eingliederung Österreich sich seit jeher starkgemacht hat. Auch dort würden andere Player als die EU versuchen, Einflussnahme zu üben.

Die diesbezügliche Expertise und das Engagement Österreichs in der Westbalkanregion würden auch in den USA verfolgt. Daher seien sie auch an Gesprächen auf mehreren Ebenen interessiert. „Wir müssen die Nachbarschaft an uns binden“, so Schallenberg. „Die Amerikaner schätzen das, was wir tun, und nehmen es wahr.“