Baptisterium in Florenz: Blick auf Mosaike aus nächster Nähe

Besucherinnen und Besucher eines der berühmtesten Denkmäler von Florenz – des Baptisteriums San Giovanni, der Taufkirche des Doms – haben bald die Chance, die Deckenmosaiken aus nächster Nähe zu sehen. Anstatt den Zugang für die Öffentlichkeit während der sechsjährigen Reinigung des Gewölbes einzuschränken, wurde eine Gerüstplattform für die Kunstrestauratoren gebaut. Sie soll es auch Besuchern ermöglichen, die Mosaike auf Augenhöhe zu sehen.

Baptisterium San Giovanni in Florenz
AP/Andrew Medichini

„Wir mussten diese Gelegenheit nutzen, die Besucher in direkten Kontakt mit den Mosaiken zu bringen, sie noch zugänglicher und nutzbarer für die Öffentlichkeit zu machen“, so der verantwortliche Architekt Samuele Caciagli zu AP. Die Möglichkeit sei einzigartig und werde sich „in den kommenden Jahrzehnten wahrscheinlich nicht wiederholen“. Die Gerüstplattform misst eine Höhe von 32 Metern. Besuche sollen am 24. Februar beginnen und müssen im Voraus reserviert werden.

Das achteckige Baptisterium ist eines der bekanntesten Monumente von Florenz. Sein Äußeres zeigt ein abwechselndes geometrisches Muster aus weißem Carrara- und grünem Prato-Marmor und drei große Bronzetüren, die biblische Szenen darstellen. Im Inneren befinden sich Mosaikszenen des Jüngsten Gerichts und Johannes des Täufers aus dem 13. Jahrhundert, die aus etwa zehn Millionen Stein- und Glasstücken auf 1.000 Quadratmeter Kuppel und Mauer geschaffen wurden. Die Ursprünge des Baptisteriums sind ein Rätsel. Einige glauben, dass es einst ein heidnischer Tempel war, obwohl die heutige Struktur aus dem vierten oder fünften Jahrhundert stammt.

Restauratoren erneuern das Deckenmosaik im Baptisterium San Giovanni in Florenz
AP/Andrew Medichini

Das sechsjährige Restaurierungsprojekt ist das erste seit über einem Jahrhundert. Zunächst werden Untersuchungen zum Ist-Zustand der Mosaike durchgeführt, um festzustellen, was zu tun ist. Zu den erwarteten Arbeiten gehören die Beseitigung von Wasserschäden am Mörtel, die Entfernung von jahrzehntelangem Schmutz und die erneute Befestigung der Steine, um zu verhindern, dass sie sich lösen.