NATO flog 2022 wegen russischer Flugzeuge 570 Einsätze

Kampfjets der NATO-Staaten haben im vergangenen Jahr rund 570 Einsätze absolviert, um Flüge russischer Militärflugzeuge im internationalen Luftraum zu überwachen. Das bestätigte ein Bündnissprecher heute in Brüssel nach einem entsprechenden Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Im Vergleich zu 2021 verdoppelte sich damit die Zahl der „Alarmstarts“ fast.

Der Anstieg ging nach Angaben der NATO allerdings nicht nur auf eine erhöhte Aktivität der russischen Luftstreitkräfte zurück, sondern auch auf eine stärkere NATO-Präsenz an der Ostflanke infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. So standen dort zuletzt deutlich mehr Flugzeuge für die Luftraumüberwachung zur Verfügung. Die meisten Einsätze gab es demnach über der Ostsee.

Zum Verlauf der Abfangmanöver sagte ein NATO-Beamter dem RND: „Die überwiegende Mehrheit der Luftbegegnungen verlief sicher und professionell.“ In einigen Fällen jedoch hätten russische Militärflugzeuge „riskante Manöver in der Nähe unbewaffneter alliierter Aufklärungsflugzeuge durchgeführt“.

Auch hätten russische Maschinen im November NATO-Schiffe in der Ostsee „auf unsichere Weise überflogen“. Die Verbündeten hätten ihre Besorgnis über diese Vorfälle gegenüber russischen Stellen zum Ausdruck gebracht.