Macron: Kampfjets „auf keinen Fall in kommenden Wochen“

Der französische Präsident Emmanuel Macron schließt Kampfjetlieferungen an die Ukraine nicht aus, auch wenn diese „auf keinen Fall in den kommenden Wochen“ erfolgen dürften. Grund seien unter anderem notwendige Vorlaufzeiten und Ausbildungserfordernisse, sagte er Freitagfrüh nach Abschluss des EU-Gipfels in Brüssel, an dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilgenommen hatte.

Macron betonte nach Gesprächen mit den Staats- und Regierungschefinnen und -chefs der EU, dass Kampfjets nicht das seien, was die Ukraine gerade im Krieg gegen den Angreifer Russland benötige. Wichtiger sei beispielsweise zusätzliche Artillerie, sagte er. Der deutsche Kanzler Olaf Scholz entgegnete bei einer Pressekonferenz nach dem Gipfel auf die Frage, ob es doch eine Bewegung hin zu Kampfjetlieferungen an die Ukraine gebe, nur knapp: „Das war hier kein Gesprächsthema.“

Deutlicher positioniert hatte sich zu dem Thema die slowakische Regierung, nachdem Selenskyj das Nachbarland direkt um Kampfflugzeuge des sowjetischen Typs MiG-29 gebeten hatte. Der slowakische Ministerpräsident Eduard Heger sagte ihm daraufhin zu, „an der Erfüllung dieses Wunsches zu arbeiten“, wie aus der Aufzeichnung eines kurzen Gesprächs der beiden Politiker hervorgeht, die das Regierungsamt in Bratislava herausgab. „Es ist im Interesse der slowakischen und der europäischen Sicherheit, Ihnen zu helfen“, antwortete Heger Selenskyj am Rande des EU-Gipfels.

Portugal will Leopard-Panzer an Ukraine liefern

Der portugiesische Regierungschef Antonio Costa sagte unterdessen der Ukraine drei moderne Kampfpanzer des Typs Leopard 2A6 zu. Das sagte er Brüssel, wie die staatliche portugiesische Nachrichtenagentur LUSA meldete. Als möglichen Zeitpunkt der Entsendung hatte Costa schon zuvor im staatlichen TV-Sender RTP einen auf europäischer Ebene avisierten Zeitraum „bis Ende März“ genannt.

Sein Land werde der Ukraine „alle Unterstützung für den Kampf“ zukommen lassen, zu der Portugal in der Lage sei, so Costa. Portugal verfügt über insgesamt 37 Leopard 2A6, die vor Jahren gebraucht den Niederlanden abgekauft wurden.