Auto fährt in Jerusalem in Menschenmenge: Zwei Tote

In Ostjerusalem ist heute ein Auto an einer Bushaltestelle bei einer israelischen Siedlung in eine Menschenmenge gefahren. Dabei seien zwei Menschen getötet worden, darunter ein sechsjähriges Kind, teilte die israelische Polizei mit.

Mindestens fünf Menschen seien verletzt worden. Der mutmaßlich palästinensische Attentäter wurde wurde laut Polizeiangaben getötet.

Medienberichten zufolge handelte es sich bei dem Mann um einen Palästinenser aus Ostjerusalem. Weitere Details sind noch nicht bekannt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ordnete an, das Haus des Attentäters umgehend versiegeln zu lassen und dann abzureißen.

Zudem seien Einheiten in dem Gebiet verstärkt worden, um „unverzüglich Ermittlungen und Verhaftungen im Umfeld des Terroristen durchzuführen“, teilte sein Büro mit.

Der rechtsextreme Polizeiminister Itamar Ben-Gvir forderte, ein Gesetz zur Todesstrafe für Terroristen so schnell wie möglich zu verabschieden. Zudem müssten weitere Beschlüsse zur „Abschreckung“ vorangetrieben werden.

Hamas spricht von „natürlicher Reaktion“

Ein Sprecher der im Gazastreifen herrschenden Hamas teilte mit, der Angriff in Jerusalem sei „eine natürliche Reaktion auf alle Verbrechen der Besatzung gegen das palästinensische Volk“. Er verwies auf eine Razzia der israelischen Armee in der Stadt Jericho, bei der fünf Mitglieder der islamistischen Palästinenserorganisation getötet wurden.

Die Sicherheitslage in Israel und den Palästinensergebieten hatte sich zuletzt weiter verschärft. Am Freitag vor zwei Wochen erschoss ein palästinensischer Attentäter vor einer Synagoge in Ostjerusalem sechs Israelis und eine Ukrainerin. Am Tag zuvor wurden bei einer Razzia der israelischen Armee in der Stadt Dschenin zehn Palästinenser getötet.