Selenskyj zieht positives Fazit von Europareise

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ein positives Fazit seiner Reise nach Westeuropa in dieser Woche gezogen. „London, Paris, Brüssel – überall habe ich in diesen Tagen darüber gesprochen, wie wir unsere Soldaten stärken können“, sagte er gestern Abend in einer Videobotschaft.

„Es gibt sehr wichtige Vereinbarungen, und wir haben gute Signale erhalten.“ Das gelte für Raketen mit höherer Reichweite und Panzer. An der erhofften Lieferung von Kampfflugzeugen als nächster Ebene der Zusammenarbeit „müssen wir aber noch arbeiten“.

„Beginn einer neuen Etappe“

In London habe er gespürt, dass die Briten der Ukraine wirklich den Sieg über die russische Invasion wünschen. Das Treffen mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz in Paris sei wichtig gewesen, um Argumente auszutauschen. „Es wird mehr Unterstützung geben“, sagte Selenskyj.

Seine Besuche beim EU-Gipfel und beim Europäischen Parlament nannte er den „Beginn einer neuen Etappe“. In dieser werde die Ukraine nicht mehr nur Gast der europäischen Institutionen sein, sondern vollwertiges Mitglied der EU. Nach einem Besuch in Washington war es für Selenskyj die zweite Reise ins Ausland seit dem russischen Angriff vor fast einem Jahr gewesen.

Liste mit Waffenwünschen

Einem ranghohen EU-Beamten zufolge soll Selenskyj nach dem Ende des Gipfels detaillierte Wunschlisten bezüglich neuer Waffenlieferungen verteilt haben. Den Angaben zufolge sind die Wünsche auf die jeweiligen Lagerbestände der Mitgliedsstaaten zugeschnitten. „Es ist ziemlich geschickt, was die Ukrainer tun. (…) Sie wissen genau, was sie brauchen, und sie wissen, was sie fragen müssen", sagte der Beamte.