Pentagon-Pressesprecher Brig. Gen. Pat Ryder
APA/AFP/Getty Images/Drew Angerer
Über Alaska

USA schießen rätselhaftes Flugobjekt ab

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage haben die USA ein Flugobjekt zum Abschuss gebracht. Nach dem chinesischen Ballon für mutmaßliche Spionagezwecke wurde nun ein wesentlich kleineres Objekt über dem US-Bundesstaat Alaska zum Absturz gebracht. Zum Hintergrund des Objekts sind aber viele Fragen offen.

Völlig unklar ist bisher etwa, wo das Flugobjekt hergekommen war und was dahintersteckte. CNN berichtete unter Berufung auf einen US-Regierungsvertreter, dass es in diesem Fall keine Überwachungsausrüstung gegeben habe. Nicht geklärt ist daher bisher auch, ob es einen Zusammenhang zu dem chinesischen Ballon gibt. Das Flugobjekt wurde laut Pentagon-Sprecher Pat Ryder erstmals Donnerstagabend (Ortszeit) gesichtet.

Das US-Militär habe das Objekt in großer Höhe auf rund 40.000 Fuß (12.192 Meter) auf Anordnung von US-Präsident Joe Biden mit einem F-22-Kampfjet abgeschossen, teilte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Freitag (Ortszeit) in Washington mit. Es habe den zivilen Luftverkehr gefährdet. Der Abschuss stellte laut Militär aber kein größeres Risiko für Menschen und Gebäude auf dem Boden dar. Das Flugobjekt ist laut Kirby unbemannt gewesen.

Pentagon über Abschuss des Flugobjekts in Alaska

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage haben die USA ein Flugobjekt zum Abschuss gebracht. Nach dem chinesischen Ballon für mutmaßlich Spionagezwecke wurde nun ein wesentlich kleineres Objekt über dem US-Bundesstaat zum Absturz gebracht. Zum Hintergrund des Objekts sind aber viele Fragen offen.

Schwierige Bergung der Trümmer

Die US-Regierung erhofft sich nun weiteren Aufschluss durch die Bergung der Trümmer. Teile des Objekts seien nach dem Abschuss vor der Küste Alaskas nahe der kanadischen Grenze wohl auf ein zugefrorenes Gewässer gestürzt. Die Bergung dürfte sich schwierig gestalten, da Boote den Ort des Absturzes nicht erreichen könnten, schrieb die „Washington Post“.

Durch den Aufprall auf das zugefrorene Gewässer brach das Objekt laut einem Pentagon-Vertreter in mehrere Stücke. Das widerspricht wiederum dem Bericht der „New York Times“, die unter Berufung auf mehrere US-Vertreter berichtete, dass es sich auch bei dem neuen Objekt um einen Ballon gehandelt habe.

USA schossen fliegendes Objekt über Alaska ab

Nach dem Abschuss eines chinesischen Spionageballons haben die USA ein weiteres fliegendes Objekt in ihrem Luftraum zum Absturz gebracht. Laut dem Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, wurde das Objekt über dem Staat Alaska abgeschossen. Es sei in rund 40.000 Fuß (12.192 Meter) Höhe geflogen und habe den zivilen Luftverkehr gefährdet. Daher habe das US-Militär es auf Anordnung von Präsident Joe Biden abgeschossen.

„Ich möchte noch einmal betonen, dass wir nicht wissen, wem dieses Objekt gehört“, so Kirby. Das Objekt habe die Größe eines Kleinwagens gehabt und sei damit kleiner gewesen als der chinesische Ballon, der vom US-Militär nach einem tagelangen Flug über die Vereinigten Staaten über dem Atlantik abgeschossen worden war. Der chinesische Ballon war auch deutlich höher – rund 18 Kilometer über dem Boden – geflogen und damit auch weit oberhalb der maximalen Höhe des zivilen Flugverkehrs.

Sechs chinesische Firmen auf Exportsanktionsliste

Die US-Regierung wirft China vor, Militäreinrichtungen systematisch ausspionieren zu wollen. Peking sprach dagegen nach dem Abschuss vergangene Woche von einem zivilen Forschungsballon, der vom Kurs abgekommen sei, und von einer „Überreaktion“ der USA. Nach wie vor läuft die Bergung und Untersuchung der Trümmerteile des Ballons. Die USA erhoffen sich davon weitere Erkenntnisse über das chinesische Vorgehen.

Die USA setzten bereits am Freitag sechs chinesische Unternehmen auf die schwarze Liste. An diese Betriebe dürfen ohne vorherige Genehmigung der US-Regierung keine US-Technologie und US-Produkte geliefert werden. Die sechs betroffenen Unternehmen unterstützen nach Angaben des US-Handelsministeriums das chinesische Programm zur Modernisierung der Streitkräfte, vor allem im Bereich Raumfahrt, und damit auch bei der Entwicklung von Ballons.

Zunahme chinesischer Spionage befürchtet

Der deutsche Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang befürchtet eine Zunahme chinesischer Spionageversuche auch in Deutschland: „China entfaltet breit gefächerte Ausspäh- und Einflussaktivitäten. Wir müssen uns darauf einstellen, dass diese in den kommenden Jahren noch zunehmen werden“, sagte er gegenüber der „Welt am Sonntag“.

Seit einigen Jahren rücke auch die Ausspähung von Politik ins Visier. Früher habe der Fokus auf Wirtschaftsspionage gelegen. Aus wirtschaftlichen Abhängigkeiten könne auch eine politische Einflussnahme entstehen. Chinas Strategie sei langfristig angelegt.