Fünf Kunsthändler in Neapel verurteilt

Fünf Kunsthändler sind in Neapel in Italien wegen ihrer Verwicklung in den Diebstahl einer 500 Jahre alten Kopie des Da-Vinci-Meisterwerks „Salvator Mundi“ verurteilt worden. Das Bild wurde inzwischen dem Doma-Museum der Kirche San Domenico Maggiore in Neapel zurückgegeben, das den Diebstahl des Bildes gar nicht bemerkt hatte.

Der Richter verurteilte die drei Personen, die das Gemälde gestohlen hatten, zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und vier Monaten. Zwei weitere Kunsthändler wurden als Hehler zu vier Jahren und vier Monaten bzw. fünf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt, wie die Justizbehörden mitteilten.

Den Ermittlungen zufolge wurde der Kauf des Gemäldes der Chefin eines Clans der Camorra, der Mafia in Neapel, vorgeschlagen. Die Frau wurde im August 2021 von den Carabinieri auf dem römischen Flughafen Ciampino verhaftet, von wo aus sie nach Spanien reisen wollte.

Kopie vermutlich aus 16. Jahrhundert

Bei dem wertvollen Gemälde handelt es sich um eine Kopie des „Salvator Mundi“ von Leonardo da Vinci, dessen Titel sich mit Erlöser oder Heiland der Welt übersetzen lässt. Es zeigt Jesus Christus, der seine rechte Hand zum Segensgruß erhoben hat und in der linken Hand eine Kristallkugel hält. Das Original wurde 2017 bei Christie’s für 373 Millionen Euro versteigert und ist damit das teuerste Kunstwerk der Welt. Seit der Auktion wurde es nicht mehr öffentlich ausgestellt.

Die Kopie wurde laut Experteneinschätzungen Anfang des 16. Jahrhunderts von Giacomo Alibrandi gemalt. Dass das Ölgemälde von dem Museum in Neapel nicht vermisst wurde, hing mit der Pandemie zusammen. Wegen der zu ihrer Eindämmung verhängten Restriktionen war kein Museumsmitarbeiter mehr in dem Raum gewesen, in dem die „Salvator Mundi“-Kopie aufbewahrt worden war.