ISW: Putin will keine Eskalation mit NATO riskieren

Mögliche Flüge russischer Raketen über NATO-Territorium sollten nach Einschätzung des Instituts für Kriegsstudien (ISW) nicht zu einer Eskalation zwischen Moskau und dem Verteidigungsbündnis führen. Die NATO und ihre Mitgliedsstaaten könnten ihre Reaktion auf solche Provokationen selbst steuern.

Es sei mit hoher Sicherheit davon auszugehen, dass der russische Präsident Wladimir Putin keinen direkten Konflikt mit der NATO riskieren wolle, schrieb die US-Denkfabrik gestern (Ortszeit) in ihrem Bericht.

Zwei vom Schwarzen Meer aus Richtung Ukraine abgefeuerte russische Raketen hatten gestern den Luftraum Moldawiens und womöglich auch jenen Rumäniens durchflogen. Rumänien gehört der NATO und der EU an. Das Verteidigungsministerium in Bukarest widersprach indes der ukrainischen Darstellung, nach der rumänischer Luftraum verletzt worden sei.

Moldawien bestellte russischen Botschafter ein

Die Raketen seien jenseits der Grenze über das Gebiet des Nachbarlands Moldawien geflogen. Das Außenministerium der ehemaligen Sowjetrepublik Moldawien bestellte den russischen Botschafter ein.

Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine werde immer wieder auch außerhalb der Ukraine Risiken verursachen, schrieb die US-Denkfabrik mit Blick auf die andauernden Raketenangriffe. Die NATO beziehungsweise deren einzelne Mitgliedsstaaten hätten die volle Kontrolle darüber, wie sie auf solche Vorfälle reagierten und inwiefern sie den Konflikt nach russischen Überflügen und anderen Provokationen eskalieren ließen, so das ISW.