Zusammenstöße vor Asylunterkunft in England – Festnahmen

Nach Zusammenstößen vor einer Asylwerberunterkunft im Nordwesten Englands hat die Polizei 15 Menschen festgenommen, darunter einen Jugendlichen. Wie die Polizei von Merseyside gestern mitteilte, hatten Demonstrierende vor einem Hotel in Knowsley bei Liverpool, in dem Asylwerberinnen und Asylwerber untergebracht sind, Feuerwerkskörper auf Polizisten geworfen und ein Polizeiauto angezündet. Drei Menschen wurden leicht verletzt, darunter ein Polizist. Die Festgenommenen sind zwischen 13 und 54 Jahre alt.

Rechtsextreme unter Gegendemonstranten

Die Zusammenstöße begannen, als Gegendemonstrierende zu einer Solidaritätskundgebung für die in dem Hotel untergebrachten Asylwerber kamen. Die Polizei erklärte, die Gruppe von „Unruhestiftern“ habe sich gezielt „gewalttätig“ verhalten. Flüchtlingsorganisationen erklärten, unter den Gegendemonstrierenden seien Menschen mit Verbindungen zu rechtsextremen Gruppen gewesen.

Die britische Innenministerin Suella Braverman verurteilte den „entsetzlichen“ Vorfall. Das „angebliche Verhalten einiger Asylwerber“ sei „niemals eine Entschuldigung für Gewalt und Einschüchterung“, schrieb sie auf Twitter.

Polizei: Durch „Gerüchte und Fehlinformationen“ angeheizt

Nach Polizeiangaben war der Protest durch „Gerüchte und Fehlinformationen“ in Onlinenetzwerken nach einem Vorfall in der vergangenen Woche angeheizt worden. Nachdem ein 15-jähriges Mädchen in Knowsley „unangemessene Annäherungsversuche“ gemeldet hatte, war ein etwa 20-jähriger Mann festgenommen und wieder freigelassen worden. Nach Polizeiangaben sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Sie sucht nun nach Zeuginnen und Zeugen.

Nach Berichten lokaler Medien nutzt das Innenministerium das Hotel seit dem vergangenen Jahr zur vorübergehenden Unterbringung von Asylwerbern.