US-Militär schoss weiteres Flugobjekt ab

Die USA haben gestern im Grenzgebiet zu Kanada ein weiteres unbekanntes Flugobjekt abgeschossen. US-Präsident Joe Biden habe den Abschuss über dem Huronsee als Vorsichtsmaßnahme angeordnet, sagte ein ranghoher Regierungsvertreter. Das Objekt sei nicht als „militärische Bedrohung“ eingestuft worden. Auch das Pentagon bestätigte kurz später den Abschuss ganz offiziell.

Nach Angaben der demokratischen Abgeordneten Elissa Slotkin, die zuvor auf Twitter über den Vorfall berichtet hatte, waren an dem Einsatz Piloten der US-Luftwaffe und der Nationalgarde beteiligt.

US-Kampfjets hatten bereits am Freitag und Samstag zwei nicht näher identifizierte Flugobjekte abgeschossen: eines vor der Küste des US-Bundesstaates Alaska, das andere über dem Norden Kanadas. Bisher ist unklar, um welche Objekte es sich genau handelte, woher sie kamen und welches Ziel sie verfolgten. Die Bergung von Überresten der Flugobjekte soll Aufschluss darüber geben.

Die Vorfälle erinnerten an einen mutmaßlich für Spionagezwecke eingesetzten chinesischen Ballon, den die US-Luftwaffe eine Woche zuvor vor der Küste des Bundesstaates South Carolina vom Himmel geholt hatte. Es ist noch offen, ob die Vorfälle zusammenhängen.

Auch China will Flugobjekt abschießen

Zuvor hatte es geheißen, auch China bereite sich auf den Abschuss eines unbekannten Flugobjekts vor. Wie die Tageszeitung „Global Times“ unter Berufung auf eine lokale Schifffahrtsbehörde berichtete, wurde das rätselhafte Flugobjekt gestern vor den Gewässern der bezirksfreien Stadt Rizhao in der Provinz Shandong gesichtet. Fischer wurden in einer Nachricht dazu aufgefordert, auf ihre Sicherheit besonders achtzugeben.

Zunächst gab es keine weiteren Informationen dazu, um welches Flugobjekt es sich handelte. In Chinas sozialen Netzwerken war die Nachricht das meist diskutierte Thema, allein auf der Onlineplattform Weibo klickten innerhalb weniger Stunden mehrere Millionen User auf den entsprechenden Hashtag.

Der Vorfall erinnert entfernt an die drei jüngst vom US-Militär abgeschossenen Flugobjekte, darunter ein mutmaßlich für Spionagezwecke eingesetzter Ballon aus China. Die chinesische Regierung hingegen behauptet, es habe sich bei dem Flugobjekt um ein „ziviles, unbemanntes Luftschiff“ gehandelt, welches durch starke Winde versehentlich von seiner ursprünglichen Route abgekommen sei.