Stoltenberg schließt Kampfjets für Kiew nicht aus

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg schließt die Lieferung von Kampfjets an die Ukraine nicht aus. „Wichtig ist, dass die NATO nicht Teil des Konflikts ist“, sagte der Norweger heute in Brüssel.

Er gehe davon aus, dass das Thema Kampfjets auch beim Ramstein-Format am Rande von Gesprächen der NATO-Verteidigungsminister morgen angesprochen werde. Unabhängig davon, welcher Meinung man über Flugzeuge sei, werde das jedoch Zeit brauchen.

Stoltenberg betonte den Unterschied zwischen einer von der NATO durchzusetzenden Flugverbotszone über der Ukraine und der Möglichkeit, dass NATO-Partner Kiew Flugzeuge liefern, die die Ukrainer selbst nutzten. „Das sind zwei sehr unterschiedliche Dinge.“

Falls die NATO selbst eine Flugverbotszone durchsetzen würde, wäre das eine direkte Beteiligung der NATO, sagte Stoltenberg. Es sei jedoch etwas ganz anderes, der Ukraine verschiedene militärische „Fähigkeiten“ zur Verfügung zu stellen. „Das wird uns nicht zur Konfliktpartei machen“, sagte Stoltenberg.

„Das ist eine wichtige Diskussion“

Kurz nach Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die NATO dazu aufgefordert, eine Flugverbotszone über seinem Land einzurichten. Die NATO hatte das abgelehnt.

Stoltenberg betonte nun, dass sich die Unterstützung der NATO im Laufe des Krieges weiterentwickelt habe. Über jeden Schritt habe es Diskussionen gegeben – so etwa über das Flugabwehrraketensystem Patriot, über Kampfpanzer oder über den Mehrfachraketenwerfer HIMARS. „Und das ist eine wichtige Diskussion“, so Stoltenberg.