Terrorverdacht: Österreicher in London festgenommen

Ein österreichischer Staatsbürger ist laut Medienberichten in London unter Terrorverdacht festgenommen worden. Dem 30-Jährigen werden laut einem Bericht der „Daily Mail“ die Sammlung von Informationen zu terroristischen Zwecken vorgeworfen, wie der „Kurier“ heute berichtete. Zuvor hatten mehrere österreichische Zeitungen in ihren Dienstag-Ausgaben die Festnahme vermeldet.

Das Außenministerium bestätigte die Festnahme auf Anfrage gegenüber der APA: „Wir können bestätigen, dass die österreichische Botschaft in London von den britischen Behörden über die Festnahme eines österreichischen Staatsbürgers informiert wurde.“ Aus Datenschutzgründen könnten keine näheren Informationen zu dem Fall veröffentlicht werden, hieß es.

Gerichtstermin

Laut dem „Daily Mail“-Bericht soll der Mann bereits am Samstag im Chiswick Business Park im Westen von London festgenommen worden sein. Das Studio des TV-Senders „Iran International“, der gegenüber dem iranischen Regime kritisch auftritt, befindet sich in einem der Bürohäuser auf diesem Gelände im Stadtteil Gunnersbury. Der Sender deutete auf seiner Website in einem Bericht über die Festnahme an, der Österreicher könnte die Niederlassung des Mediums ausspioniert haben. „Iran International“ solle bereits im November von den britischen Behörden gewarnt worden, dass seine Journalisten im Visier „iranischer Agenten“ stünden.

Der Festgenommene soll laut dem Bericht der „Daily Mail“ noch heute erneut vor Gericht erscheinen. Eine erste Anhörung gestern sei wegen einer noch fehlenden Strafverfolgungsgenehmigung sowie Problemen mit dem Dolmetscher vertagt worden. Dem Mann wird laut „Iran International“ ein Verstoß gegen Paragrafen 58 des Anti-Terror-Gesetzes (Terrorism Act) aus dem Jahr 2000 vorgeworfen. Dieser stellt unter Strafe, wenn jemand „Informationen sammelt oder aufzeichnet, die für eine Person, die eine terroristische Handlung begeht oder vorbereitet, von Nutzen sein könnten“. Das britische Recht verfolgt derartige Taten mit Haftstrafen bis zu 15 Jahren.