Erdbeben und Tropensturm in Neuseeland

Nach einem Tropensturm mit vier Toten ist Neuseeland nun auch von einem Erdbeben erschüttert worden. Nach Angaben der nationalen Erdbebenwarte Geonet hatte das Beben eine Stärke von 6,1. Das Zentrum lag nahe der Hauptstadt Wellington in etwa 48 Kilometer Tiefe im Meer, jedoch waren die Erdstöße in vielen Landesteilen zu spüren.

Die US-Erdbebenwarte USGS bezifferte die Stärke mit 5,7. Eine Tsunami-Warnung gab es nicht. Über mögliche Verletzte oder Schäden ist nichts bekannt.

Vier Tote durch Tropensturm

Durch den Tropensturm „Gabrielle“, der nach Angaben von Regierungschef Chris Hipkins das „schwerwiegendste Wetterereignis“ im Land in diesem Jahrhundert war, wurden mindestens vier Menschen getötet.

Eines der Todesopfer sei ein Feuerwehrmann, der bei einem Erdrutsch verschüttet wurde. Auch ein Kind befindet sich unter den Toten. Im Zuge des tropischen Zyklons wurden außerdem Tausende Menschen in Neuseeland obdachlos. Gestern hatte die Regierung den nationalen Notstand ausgerufen – erst zum dritten Mal in der Geschichte des Landes.

Überflutete Häuser, Vogelperspektive
Reuters/New Zealand Defence Force

„Beispielloses Wetterereignis“

Am schlimmsten betroffen war die Region Hawke’s Bay auf der Nordinsel. Militärlastwagen hätten dort etwa 9.000 Menschen in Sicherheit gebracht, berichtete der Sender Radio New Zealand. Sie sollen in einem Sportzentrum in der Stadt Hastings untergebracht werden.

„Gabrielle“ hatte am Montag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Kilometer pro Stunde auf Neuseelands Nordinsel gewütet. Der Zyklon brachte heftige Regenfälle und bis zu elf Meter hohe Wellen mit sich. Mancherorts standen die Wassermassen so hoch, dass nur noch Hausdächer zu sehen waren.

Die Einsatzkräfte waren mit zahlreichen Helikoptern im Einsatz, um Menschen zu retten, die sich auf die Dächer geflüchtet hatten. Nach Angaben des Ministers für Notfallmanagement, Kieran McAnulty, waren zudem noch immer mehr als 140.000 Menschen ohne Strom. Er sprach von einem „massiven, beispiellosen Wetterereignis“.