Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird ebenso anwesend sein wie Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). Die weiteren Minister und Ministerinnen, die sich angekündigt haben, kommen aus den Reihen der ÖVP. Eher schmal ist das Aufgebot der Grünen: Selbst der für Kultur zuständige Vizekanzler Werner Kogler bleibt dem Ball fern. Vertreten sind die Grünen über Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) kommt ebenfalls.
Die Promiquote ist vor allem dank großzügiger Gastgeber hoch: Richard Lugner bringt US-Schauspielstar Jane Fonda zum Fest. Bei einer Pressekonferenz zeigte sie sich jedenfalls bestens gelaunt. Der Grund für ihren Trip nach Wien sei einfach, sagte sie: „Ich werde gut bezahlt und brauche das Geld.“ Ihren Auftritt nutzte sie auch für einen Appell für mehr Klimaschutz – mehr dazu in wien.ORF.at.
US-Schauspieler Chris Noth („Mr. Big“ von „Sex and the City“) wird als Ehrengast von Patricia Schalko und ihrem Freund, dem Rechtsanwalt Tassilo Wallentin, als Ehrengast empfangen. In der Loge des Unternehmers Klemens Hallmann und seiner Frau, des Models Barbara Meier, nehmen unter anderen Regisseur Thomas Roth, Schauspieler Jeff Wilbusch, das Mimenpaar Michael Ostrowski und Hilde Dalik sowie der Street- und Pop-Art-Künstler Niclas Castello Platz.
Höhere Ticketpreise, Teil wird gespendet
Staatsoperndirektor Roscic nahm einige Änderungen an dem Fest vor. Fernsehzuseherinnen und -zuseher werden vor allem bemerken, dass sie heuer nicht mehr von einer Opernball-Lady begrüßt werden. Diese Funktion wurde unter dem neuen Opernchef abgeschafft und durch ein hochkarätiges Expertenkomitee ersetzt. „Der Opernball wird von der Oper organisiert“, unterstrich der Direktor im Vorfeld.
Opernball im ORF
Der ORF überträgt den Höhepunkt der Ballsaison ab 20.15 Uhr rund vier Stunden live in ORF2 und im Livestream in tvthek.ORF.at. ORF.at begleitet das gesellschaftliche Großereignis in Text, Bild und Video.
Angesichts multipler Krisen wird der Ball aber unter einem besonderen Zeichen stehen. Mit dem Motto „Hand in Hand ‚alles Walzer‘“ wird die vom ORF getragene Initiative „Österreich hilft Österreich“ unterstützt. Für die Gäste bedeutet das einen „Solidaritätsaufschlag“ auf Tickets. Diese kosten nun 350 statt 315 Euro, die zusätzlichen 35 Euro gehen an „Österreich hilft Österreich“.
Einen „Solidaritätsaufschlag“ von zehn Prozent gibt es auch auf die gesamte Gastronomie. Medienberichten zufolge kostete ein kleines Bier dieses Jahr 13,50 Euro. Die teuerste Loge beim Opernball kostet 23.600 Euro und soll für zwölf Personen Platz bieten. Laut Angaben der Staatsoper sind die Logen ausverkauft.
Im Zeichen der Wiener Tanzmusik
Die Eröffnung steht heuer ganz im Zeichen von hundert Jahren Wiener Tanzmusik und Operette. Für den Höhepunkt wurden die finnische Sängerin Camilla Nylund und der Tenor Andreas Schager gewonnen. Das Jungdamen- und Jungherrenkomitees tanzt erneut unter der Leitung der oberösterreichischen Tanzschule Santner. Einziehen werden die 144 Paare heuer zur „Polonaise A-Dur, op. 40 Nr. 1“ von Frederic Chopin.
Die größten Stars beim Opernball
„Kultur Heute“ zeigt einen Zusammenschnitt mit den größten Stars, die beim Wiener Opernball zu Gast waren.
Änderungen gibt es 2023 auch im Line-up des ORF. Durch den diesjährigen Opernball-TV-Abend führen Mirjam Weichselbraun und Andi Knoll, das ZIB-Moderationspaar Nadja Bernhard und Tarek Leitner, Karl Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz sowie Teresa Vogl. „Der Opernball ist vor allem eine Riesenparty“, sagte Knoll im Vorfeld.
Demonstranten laden Fonda zur Kundgebung ein
Nicht nur der Opernball feiert ein Comeback, sondern auch die fast schon traditionelle Opernball-Demonstration. Die Kommunistische Jugend Österreichs (KJÖ) ruft zu einem Protestzug auf, der ab 19.00 Uhr auf dem Keplerplatz in Favoriten starten und bis zur Oper führen soll. Das Motto ist ebenfalls wohlbekannt: Marschiert wird unter dem Motto „Eat the Rich“ gegen soziale Ungerechtigkeit. Die Polizei geht von 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus.

Informationen über Aktionen direkt am Opernball gebe es derzeit nicht, ließ die Exekutive am Donnerstag wissen. Eine Beobachtung entsprechender Plattformen sei unerlässlich. Nicht zuletzt wegen der für diese Woche angekündigten Aktionen von Klimaaktivistinnen und -aktivisten der „Letzten Generation“ sind 160 Beamte und Beamtinnen im Einsatz. Die Gruppe hatte angekündigt, keine Aktion zu planen – mehr dazu in wien.ORF.at.
Die Partei Links hat ebenfalls zu einer Kundgebung aufgerufen – und dazu auch gleich Fonda eingeladen. Sie sei eine Ikone der LQBTQ-Bewegung und Umweltaktivistin. „Sie würde sich bei uns am Punschstand eindeutig wohler fühlen als in der Bauherrenloge“, so die Begründung. Tatsächlich trat die Schauspielerin immer wieder bei Demos gegen die Klimakrise auf und hat sich auch sehr im politischen Kampf gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump engagiert.