Bericht: Deutsche Bank stoppt Geschäfte mit Benko

Der Tiroler Immobilienunternehmer Rene Benko hat schon erfolgreichere Zeiten gesehen. Benkos deutscher Warenhauskonzern Galeria ist insolvent, die Zukunft der Kette und ihrer Beschäftigten ist in der Schwebe. Nun habe auch noch die Deutsche Bank ihre Geschäfte mit Benkos Signa beendet, wie heute die „Financial Times“ berichtete.

Signa übermittelte ORF.at eine Stellungnahme, in der der Zeitungsbericht als falsch bezeichnet wird. „Die darin getätigten Unterstellungen entbehren jeglicher Grundlage“, heißt es darin.

Laut „Financial Times“ sollen der Grund für die Deutsche Bank die Vorwürfe des ehemaligen ÖBAG-Chefs Thomas Schmid vor der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) sein. Schmid hatte in seiner Einvernahme voriges Jahr angegeben, Benko habe intervenieren wollen, um seine Steuerpflicht zu verkleinern. Im Gegenzug sei ihm, Schmid, ein Jobangebot unterbreitet worden. Erst im Herbst hatte es Hausdurchsuchungen bei Benkos Signa-Gruppe gegeben. Der Unternehmer bestreitet jedwedes Fehlverhalten, eine Anklage gab es nicht. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Diese Vorgänge in Österreich seien der Deutschen Bank zu viel gewesen, das Institut habe Ende des vergangenen Jahres die Kooperation mit Benko zu Galeria gekappt, so die „Financial Times“ unter Berufung auf drei Insider.

Signa: Keine Kredite

Laut Signa bestehen aber keine Kredite, kein Kreditgeschäft oder Investmentbanking-Geschäft mit der Deutschen Bank, auch führe man keine Gespräche darüber. „Insofern kann es auch keine derartige Entscheidung der Deutschen Bank geben, dieses zu beenden." Die Deutsche Bank sei darüber hinaus auch keine Hausbank des Konzerns. Benko habe – " anders als behauptet – privat nie eine Geschäftsbeziehung zur Deutschen Bank“ gehabt. Man prüfe rechtliche Schritte, so Signa.

Laut „Financial Times“ hatte die Deutsche Bank in der Vergangenheit kommerzielle Dienstleistungen für Signa-Unternehmen erbracht und eine Rolle bei der Beratung und Finanzierung der Gruppe gespielt. Eine offizielle Stellungnahme der Bank gab es nicht.