Buffalo-Schütze zu lebenslanger Haft verurteilt

Neun Monate nach dem rassistisch motivierten Angriff auf einen Supermarkt in Buffalo im US-Bundesstaat New York mit zehn Toten ist der Täter zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Eine vorzeitige Haftentlassung des 19-jährigen Payton Gendron ist ausgeschlossen, wie die zuständige Richterin Susan Eagan in Buffalo gestern betonte. „Sie werden nie wieder als freier Mann das Tageslicht sehen.“

Gendron hatte sich im November in allen Anklagepunkten schuldig bekannt, unter anderem des zehnfachen Mordes und des durch Hass motivierten inländischen Terrorismus. Nun wurde das Strafmaß verkündet.

Turbulente Szenen im Gerichtssaal

Die Gerichtsanhörung zur Festlegung des Strafmaßes war vorübergehend durch Tumulte unterbrochen worden. Als eine Opferangehörige sprach, wie es bei solchen Anhörungen üblich ist, versuchte ein Mann, den Angeklagten anzugreifen. Polizisten gingen dazwischen und eskortierten den in einen orangefarbenen Häftlingsanzug gekleideten Gendron aus dem Gerichtssaal. Die Sitzung wurde nach kurzer Unterbrechung wieder aufgenommen.

Der damals 18-Jährige hatte am 14. Mai in Buffalo einen vor allem von Schwarzen besuchten Supermarkt attackiert. Der mit einem halbautomatischen Gewehr bewaffnete Weiße erschoss vor und in dem Geschäft zehn Afroamerikaner und verletzte drei weitere Menschen. Während des Angriffs trug er einen Helm mit einer Kamera, mit der er den Angriff live auf der Onlineplattform Twitch übertrug.

Gendron hatte den Angriff über Monate vorbereitet. Den Supermarkt hatte er ausgesucht, weil in der Umgebung vor allem Schwarze leben. Für die Attacke reiste er aus seiner mehr als 320 Kilometer entfernt liegenden Heimatstadt Conklin an.