Selenskyj: „Festung Bachmut“ wird gehalten

Die ukrainischen Soldaten und Soldatinnen in der hart umkämpften Stadt Bachmut halten ihre Stellungen laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj trotz der „schwierigsten“ Lage an Ort und Stelle. Es werde nicht ohne Grund von der „Festung Bachmut“ gesprochen, sagte Selenskyj gestern in Kiew bei einer Pressekonferenz mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson. „Und unsere Festung lebt.“

Die Situation in Bachmut im Osten des Landes sei im Moment „die schwierigste“ landesweit, räumte Selenskyj ein und nannte als weiteren kritischen Ort Wuhledar südlich von Bachmut. Auf beide Orte in der Region Donezk waren russische Kräfte in den vergangenen Tagen nach eigenen Angaben weiter vorgerückt.

„Heftiger Widerstand“

Viele Fachleute sind sich einig, dass eine Eroberung des durch Angriffe schwer gezeichneten Bachmut so gut wie keine strategische Relevanz für den Kriegsverlauf haben würde. Die Stadt hätte vor allem symbolische Bedeutung. Seit Jänner verstärkt die russische Armee, unterstützt von der berüchtigten Söldnergruppe Wagner, ihre nunmehr siebenmonatige, zähe Offensive auf die ostukrainische Stadt.

Doch selbst der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hatte bereits eingeräumt, in absehbarer Zeit werde es durch den „heftigen Widerstand“ der Ukrainer in Bachmut keine Siegesfeiern geben.

Schweden sichert Unterstützung zu

Schwedens Ministerpräsident Kristersson sicherte der Ukraine unterdessen weiter seine volle Unterstützung zu. Dabei schloss er auch die Lieferung von Kampfflugzeugen nicht ausdrücklich aus, betonte aber, das sei nur möglich im Rahmen einer „internationalen Koalition“.

Auch in der an Donezk angrenzenden Provinz Luhansk hat sich die Lage nach Angaben des Gouverneurs Serhij Hajdaj „verschlechtert“, das gelte insbesondere für die Ortschaften Kreminna und Bilohoriwka, auf die Russland immer wieder Luftangriffe fliegt.