Schule in Kriegszeiten: 770 Mio. Euro für UNO-Fonds

Bei einer Konferenz in Genf hat die internationale Gemeinschaft heute Zusagen von mehr als 770 Millionen Euro für Bildungsangebote an Kinder in Not eingesammelt. Das Geld soll dazu beitragen, dass auch bei Katastrophen und in Kriegen Schulen in den betroffenen Ländern zur Verfügung stehen.

Insgesamt sollen bis 2026 rund 1,5 Milliarden Dollar (rund 1,4 Mrd. Euro) für Programme in 44 Ländern zusammenkommen. Das Geld geht nicht an Regierungen, sondern an Partner in den Ländern, die Schulen bauen und Unterrichtsmaterial, Mahlzeiten und psychosoziale Unterstützung geben.

Bildung als Hilfe zur Selbsthilfe

„Klar braucht man zum Überleben erst einmal Essen, sauberes Wasser, medizinische Versorgung, ein Dach über dem Kopf“, sagte die Exekutivdirektorin des UNO-Fonds, Yasmine Sherif. „Aber zum Überleben braucht man auch Hoffnung, und die kommt mit Bildung.“

Mädchen würden in der Schule vor sexueller Gewalt geschützt, Buben, die in die Schule gingen, schlössen sich weniger oft Milizen oder Banden an. „Wir reden immer von Würde und dass die Menschen sich langfristig selbst helfen können müssen“, sagte Sherif. „Wie soll das gehen, wenn sie nicht lesen und schreiben können?“

Bildungsfachleute gehen davon aus, dass jedes verlorene Schuljahr die Einkommensmöglichkeiten später um rund zehn Prozent mindert. Hinzu kommt, dass Eltern mit mehr Schulwissen über Gesundheit, Hygiene und Nahrung gesündere Familien großziehen.