ÖGB fordert Erhöhung des Mehrarbeitszuschlags bei Teilzeit

In der Debatte um Teilzeit- und Vollzeitarbeit fordert der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) nun eine Erhöhung des Mehrarbeitszuschlags auf 50 Prozent sowie die Anrechnung des Zuschlags auch auf Zeitausgleich. Arbeitet eine Teilzeitkraft mehr Stunden als vereinbart, fällt für diese Stunden nicht der 50 Prozent Überstundenzuschlag an wie bei Vollzeitbeschäftigten, sondern ein Mehrarbeitszuschlag von 25 Prozent.

Derzeit gibt es einen dreimonatigen Durchrechnungszeitraum für angefallene Mehrstunden. „Dieser muss entfallen und die Mehrleistung gleich abgegolten werden“, forderte der ÖGB am Donnerstag in einem „7-Punkte-Programm zur Erhöhung der Vollzeitquote“.

Ausbau von Betreuungsangeboten gefordert

Weitere Punkte sind unter anderem der Ausbau der Kinderbetreuung und des Pflegeangebots sowie ein Rechtsanspruch auf Vollzeitstellen. „Wir fordern, dass Teilzeitbeschäftigte im Unternehmen ein Vorrecht auf eine Vollzeitstelle bekommen, wenn diese im Unternehmen neu geschaffen bzw. frei wird“, heißt es. Um Frauen Vollzeitarbeit bis zur Pension zu ermöglichen, müssen aus Sicht des ÖGB gesunde Arbeitsplätze, bessere Arbeitsbedingungen und ein Recht auf Altersteilzeit gegeben sein.

Die Industriellenvereinigung (IV) plädiert dafür, den Wechsel aus der Teilzeit in die Vollzeit attraktiver zu machen. „Zielführend wäre ein Freibetrag, beispielsweise in der Höhe von 5.000 Euro, der bei einem Wechsel von Teilzeit- auf Vollzeitarbeit einen Anteil des Einkommens von der Einkommensteuer befreit“, so IV-Präsident Georg Knill heute laut einer Aussendung. Auch für ältere Beschäftigte sollten steuerliche Erleichterungen – wie eine Streichung der Beitragspflicht zur Pensionsversicherung – gesetzt werden.